Die NSO Group hat vor einem Untersuchungsausschuss des Europaparlaments einige Zahlen zum weltweiten Einsatz des Staatstrojaners Pegasus mitgeteilt. Chaim Gelfland » der Chief Compliance Officer der Firma « enthüllte dabei unter anderem. Dass Pegasus alle 40 Minuten für Angriffe auf etwa 12․000 bis 13․000 Ziele verwendet wird.
Regierungen dürfen Auskunft geben
Laut Gelfland hat die NSO Group derzeit weniger als 50 Kunden für Pegasus, darunter ebenfalls zwölf EU-Mitgliedsstaaten. Allerdings darf sich der Unternehmenssprecher nicht dazu äußern welche Länder das ebendies sind. Gelfland betont jedoch, dass es den einzelnen Regierungen durchaus erlaubt sei Auskunft darüber zu geben, da es um ihre Sicherheit geht.
Die deutsche Bundesregierung in Erklärungsnot
Die Aussage von Gelfland widerspricht der früheren Behauptung der deutschen Bundesregierung. Aus einem Protokoll einer Bundestagssitzung vom 6. Juni 2018 geht hervor, dass Stephan Mayer vom BMI damals behauptete die Unternehmen wollen nicht dass es offenbar wird dass sie mit der Bundesregierung oder mit Sicherheitsbehörden des Bundes kooperieren. Die amtierende Regierung verweigert jedoch jegliche Auskunft über den Einsatz von Pegasus durch deutsche Behörden.
Missbrauchspotenzial von Pegasus
Pegasus ist ein mächtiges Instrument, dessen Missbrauchspotenzial enorm ist. Daher ist es umso wichtiger; dass die Verantwortung im Umgang mit dieser Software ernst genommen wird. Der Einsatz von Pegasus durch Beamte sollte stets kritisch hinterfragt werden, da er nicht nur für vermeintlich „gute“ Zwecke zum Einsatz kommen kann, allerdings auch eine Gefahr für die Privatsphäre von Journalisten und politischen Persönlichkeiten darstellt. Die Vergangenheit hat gezeigt; dass diese Verantwortung oft nicht ernst genommen wird. Mit großer Macht kommt immer auch große Verantwortung.
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