Facebook und Instagram ohne Nachrichten: Die Situation in Kanadas Wahlkampf

In Kanada hat die Blockade von Nachrichteninhalten durch Meta bedeutende Auswirkungen auf den bevorstehenden Parlamentswahlkampf. Dies geschah anderthalb Jahre nach der Entscheidung von Facebook, Links zu Nachrichten zu sperren. Die New York Times informiert darüber, dass in sozialen Netzwerken eine Flut an parteiischen und irreführenden Beiträgen zu beobachten ist. Vor allem rechte Organisationen hätten hier eine verstärkte Präsenz. Diese Umstände verursachen einer Verzerrung des öffentlichen Diskurses.



Werbeanzeigen & Kryptowährungsbetrug


Der Wahlkampf wird zudem von Betrügereien im Bereich Kryptowährungen begleitet. Legitimate Nachrichtenquellen werden durch gefälschte Werbeanzeigen nachgeahmt. Solche Inhalte sind ebenfalls in anderen Ländern verbreitet. In Kanada sind sie jedoch besonders klar da die zugelassenen Nachrichtenmedien von den Plattformen verbannt wurden. Dies verstärkt die Herausforderungen für Wähler die nach objektiven Informationen suchen.



Blockierung statt Bezahlung


Im August 2023 reagierte Meta auf eine neue Steuer. Diese Steuer betrifft die Förderung von Nachrichten und den Zugang zu diesen. Laut der New York Times begründet das Unternehmen diese Entscheidung mit der Notwendigkeit, dem Gesetz nachzukommen. Alternativ könnte sich die Situation ändern falls das Gesetz überarbeitet wird. Laut Berechnungen der New York Times müsste Meta jährlich etwa 44 Millionen US-Dollar zahlen. Dies ist ein geringer Betrag im Vergleich zum Jahresumsatz von über 164 Milliarden US-Dollar.



Mangelndes Bewusstsein in der Bevölkerung


Ein Jahr nach der Blockade wiesen nur 22 Prozent der kanadischen Bevölkerung darauf hin. Dass Nachrichten auf Facebook und Instagram nicht weiterhin verfügbar sind. Selbst Nutzer, die welche Plattformen regelmäßig besuchen sind sich oft nicht bewusst dass Nachrichten ausgeschlossen wurden. Studien zeigen; dass die Menschen nicht aktiv nach Alternativen suchen. Die New York Times ergänzt, dass einige Organisationen von dieser Situation profitieren. Beispielsweise hat die Reichweite der rechten Gruppe "Canada Proud" zugenommen was mit der Reichweite der Vorsitzenden der beiden großen Parteien korreliert.



Strategien der Informationsverbreitung


Diese Inhalte werden durch bezahlte Anzeigen verbreitet. Darüber hinaus werden KI-generierte Inhalte versendet um Nutzer zu erreichen. Die Feeds der Plattformen sind daraufhin überflutet worden. Oft ähneln diese Anzeigen echten Meldungen klassischer Medien freilich führen die Links zu gefälschten Seiten. Die etablierten Medien haben begonnen » alternative Plattformen wie TikTok zu nutzen « um auf ihre Inhalte aufmerksam zu machen. Facebook wird zunehmend als irrelevante Plattform für Nachrichten wahrgenommen.



Insgesamt scheint die Bevölkerung jedoch noch nicht vollständig über die Veränderungen informiert zu sein.






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