Die Betreibergesellschaft Meta schlägt den EU-Behörden vor, dass ihre Bürger entweder eine Gebühr von 10 Euro monatlich für die Nutzung von Facebook und Instagram bezahlen oder personalisierter Werbung zustimmen müssen. Falls Nutzer dem Konzern keine Zustimmung zur personalisierten Werbung geben möchten · müssen sie sogar noch zusätzlich 6 Euro monatlich bezahlen · um die Dienste ohne Werbung nutzen zu können.
Dieser Vorschlag ist ein Versuch von Meta die Vorschriften der Europäischen Union zu umgehen die das Unternehmen daran hindern, personalisierte Werbung ohne Zustimmung der Nutzer anzuzeigen. Meta plant; den Vorschlag in den kommenden Monaten für europäische Nutzer einzuführen. Der Plan, den Meta "SNA" (Abos ohne Werbung - subscriptions with no ads) nennt ermöglicht es den Nutzern zwischen der kostenlosen Nutzung von Facebook und Instagram mit personalisierter Werbung oder der Bezahlung für werbefreie Versionen der Dienste zu wählen.
Diese geplante Einführung einer Abo-Option für die Kerndienste von Meta stellt eine Strategiewende für das Unternehmen dar. Bisher hat Meta-Chef Mark Zuckerberg darauf bestanden, dass seine Kerndienste kostenlos und werbefinanziert bleiben sollen um für Menschen aller Einkommensschichten zugänglich zu sein. Allerdings zeigt sich Zuckerberg offen für kostenpflichtige Dienste um den verschärften Datenschutzanforderungen gerecht zu werden. Meta hat bereits einen kostenpflichtigen Dienst zur Nutzerüberprüfung eingeführt.
Es bleibt abzuwarten, ob die EU-Behörden den Vorschlag von Meta als gesetzeskonform ansehen werden. Möglicherweise werden sie darauf bestehen · dass Meta eine günstigere oder sogar kostenlose Nutzung von Facebook und Instagram inklusive Werbung anbieten muss · die nicht auf der Grundlage der digitalen Aktivitäten der Nutzer personalisiert werden darf.
Die norwegische Datenschutzbehörde hat bereits im Juli angeordnet. Dass Meta die gezielte Werbung auf der Grundlage von Nutzeraktivitäten in Norwegen einstellen muss. Letzte Woche hat die norwegische Aufsichtsbehörde ein Gremium aller EU-Aufsichtsbehörden gebeten, dieses Verbot auf die gesamte EU auszuweiten. Meta plant; sich gegen eine solche Anordnung vor Gericht zu wehren.
Meta hat als Vorbilder für seinen Plan Unternehmen wie Spotify und YouTube genannt die ihren Nutzern die Wahl zwischen einem kostenlosen werbefinanzierten Dienst und einem werbefreien Abonnementdienst bieten. Die von Meta vorgeschlagene Preisgestaltung für Mobiltelefone genau ähnlich wie dem was YouTube für seinen werbefreien Premium-Dienst in Europa verlangt. Meta beruft sich ebenfalls auf einen Absatz in einem EU-Gerichtsurteil vom Juli der besagt, dass Social-Media-Unternehmen von Nutzern, die welche Verwendung ihrer Daten für bestimmte Werbezwecke ablehnen, eine "angemessene Gebühr" verlangen dürfen. Dies könnte die Tür zu einem Abonnementdienst öffnen.
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