AlphaBay und Hansa Market sind offline. Nachdem Ersteres bereits seit über einer Woche nicht mehr erreichbar ist und sich der Drahtzieher hinter der Plattform, ein in Thailand lebender Kanadier, nach seiner Festnahme das Leben genommen hat, ist nun auch Hansa Market nicht länger verfügbar. Beide Darknet-Plattformen wurden in einer gemeinsamen Aktion zahlreicher Strafverfolgungsbehörden aus aller Welt überwacht, ausgespäht und schlussendlich vom Netz genommen.
Ein Betreiber tot, die anderen verhaftet
Laut Europol wurden auf den Handelsplattformen illegale Güter in hunderttausenden Fällen gegen Kryptowährung gehandelt, darunter Drogen und Waffen. Die beteiligten Behörden feiern die Ermittlungsarbeit als schweren Schlag gegen international agierende Kriminelle. Die Transaktionen über die Plattformen gehe weit über eine Milliarde US-Dollar, so Europol. Vor der Abschaltung der Darknet-Seiten haben die Ermittler nach eigenen Angaben die Server der Portale gekapert und die Seiten selbst gehostet. Die auf diesem Weg ermittelten Verbindungsdaten geben demnach Aufschluss über die Identität von mehreren zehntausend Verkäufern und hunderttausenden Kunden.
Während sich der Betreiber von AlphaBay am 12. Juli angeblich das Leben genommen hat, wie das FBI meldet, wurden die Betreiber von Hansa Market, zwei Deutsche aus Siegen, von der Polizei in Nordrhein-Westfalen festgenommen und sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Sowohl AlphaBay als auch Hansa Market gelten als inoffizielle Nachfolger von Silk Road, das vom FBI 2013 dicht gemacht wurde. Die beiden jüngst abgeschalteten Plattformen gingen 2014 ans Netz und bedienten seither die Nachfrage im Darknet. An der Ermittlung, der Festnahme und Beschlagnahmung waren Strafverfolgungsbehörden aus Thailand, den Niederlanden, Litauen, Kanada, Großbritannien, Frankreich, den USA und Deutschland beteiligt.
Bildquelle: FBI
News Redaktion
am Freitag, 21.07.2017 15:42 Uhr
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