
Es herrscht Verwirrung um die Auswirkungen der Sicherheitslücke Spectre 2 auf AMD-Prozessoren. AMD gibt an, dass ein optionales Microcode-Update zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu allen aktuellen Intel-Prozessoren sind AMD-Prozessoren nicht von der Sicherheitslücke Meltdown betroffen und benötigen deshalb ebenfalls kein Patch für Windows oder ein Update seitens AMD.
Heise meldet beispielsweise unter der Überschrift »AMD rudert zurück«. Dass AMD-CPUs entgegen vorherigen Aussagen nun doch von Spectre 2 betroffen sind.
Angriffsmöglichkeiten durch Spectre
Insgesamt gibt es aktuell drei mögliche Angriffsvarianten die Google Project Zero (GPZ) 1⸴2 und 3 genannt werden. GPZ 1 (Spectre) ist ein Angriff namens »Bounds Check Bypass« und kann laut AMD mit einem Patch für Betriebssysteme behoben werden, den Microsoft bereits verteilt. Probleme mit älteren AMD-Prozessoren wie Opteron, Athlon & Turion X2 Ultra sollen bald behoben werden. Damit ist die Lösung relativ einfach.
Ebenso einfach ist das Thema GPZ 3 - denn diese Sicherheitslücke ist besser als Meltdown bekannt und betrifft AMD-CPUs wie schon erwähnt nicht. Bleibt GPZ 2 (Branch Target Injection), das ähnlich wie Spectre genannt wird und deswegen in einigen Berichten nicht von GPZ 1 unterschieden wird.
AMD will Ausnutzung weiter erschweren - optional
Hier hatte AMD anfangs von einem Risiko nahe Null gesprochen. In der aktuellen Mitteilung von AMD steht aber nun, dass die Architektur von AMD-Prozessoren es "schwierig" mache, Spectre 2 auszunutzen und man an Updates für den CPU-Microcode & Betriebssysteme arbeite um die Gefahr weiter zu verringern. Die Microcode-Updates für Ryzen und Epyc werden bereits an Kunden und Partner verteilt. Updates für ältere CPUs sollen folgen.
Nachdem viele Medien nun darüber berichten, dass AMD-Prozessoren doch für Spectre anfällig sind & AMD »zurückgerudert« sei hat AMD gegenüber HardOCP klargestellt dass das nicht der Fall ist. Es gäbe keine Veränderung bei der Position von AMD hinsichtlich der beiden Spectre-Varianten. Die angekündigten Microcode-Updates für Prozessoren seien aus reiner Vorsicht erstellt worden und rein optional. Es sei noch kein erfolgreicher Angriff über Spectre 2 auf AMD-CPUs vorgeführt worden und das liege an den Unterschieden der Prozessorarchitektur.
"Um es ganz klar zu sagen, wir haben unsere Aussage zur Anfälligkeit gegenüber Variante 2 nicht geändert. (AMD gegenüber HardOCP)"
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