
Die EU-Kommission wird erneut von Spotify, Deezer und anderen Musik-Streaming-Diensten aufgefordert, gegen unfaire Praktiken von Apple und anderen großen US-Plattformbetreibern vorzugehen. Die Beschwerdeführer werfen diesen Unternehmen vor ihre starke Marktposition auszunutzen um kleinere Konkurrenten zu benachteiligen. In einem Brief an den Präsidenten der Europäischen Kommission fordern die europäischen Online-Dienste Hilfe aus Brüssel.
Die Firmen fordern die Einführung ?klarer Verpflichtungen? um ?unfaire Geschäftspraktiken? durch "Gatekeeper" zu verhindern.
Spotify sieht unfairen Vorteil für Apple Music
Beim Verkauf eines Abonnements über die iPhone-App, muss der Streaming-Dienst 30 Prozent an Apple abführen, führt Spotify als Beispiel an ? und sieht sich dadurch im Nachteil gegenüber dem iPhone-Hersteller der den hauseigenen Streaming-Dienst Apple Music zum gleichen Abo-Preis vertreibt damit aber keine Provision an einen Plattformbetreiber entrichten muss.
Spotify macht seit längerem gegen Apple mobil. Der Konzern nutze die Zulassungsprüfung des App Stores ?als Waffe um Konkurrenten zu schaden?, führte Spotifys Chef-Jurist im vergangenen Jahr in einem Brief an US-Politiker aus. Spotify, Deezer und weitere europäische Firmen hatten sich bereits im Mai 2017 an die EU-Kommission gewendet und auf striktere Regeln für App Store und weitere Betreiber digitaler Plattformen gepocht.
In-App-Verkäufe: Apple will immer mitverdienen
iOS-Apps die digitale Inhalte oder Dienste direkt in ihren Apps verkaufen, müssen dafür zwingend Apples Bezahlschnittstelle verwenden ? dadurch verdient der Konzern 30 Prozent an jedem Abo mit im zweiten Jahr verringert sich die Provision inzwischen auf 15 Prozent. Hinzu kommt, dass Apps generell untersagt ist, Nutzer zum Abschluss eines Abonnements auf externe Angebote wie etwa die eigene Webseite zu verweisen ? ein Passus; an dem sich andere Unternehmen seit langem stören.
Spotify weist Nutzer in der eigenen App derzeit wieder auf ein Schnupper-Abo hin und leitet in den Browser weiter ? eine Praxis; die im vergangen Jahr schon zum Streit mit Apple führte. Apple-Music-Chef Jimmy Iovine betonte jüngst, reine Streaming-Dienste seien ein schlechtes Geschäft ? ?es gibt keine Margen, sie bringen kein Geld ein?. Um Geld zu verdienen müsse man etwas anderes verkaufen.
(lbe)
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