Die russischen Behörden drohen damit den Chatdienst Telegram zu sperren da Attentäter und ihre Komplizen angeblich über diesen Dienst kommuniziert haben sollen. Der Inlandsgeheimdienst FSB möchte Zugriff auf die Daten allerdings der Gründer des Dienstes verweigert dies und warnt davor. Dass Nutzer zu US-Anbietern abwandern könnten.
Der russische Telegram-Gründer Pawel Durow weigert sich aber, den Sicherheitskräften Zugriff auf die Verschlüsselung einzuräumen. Weltweit hat der Instant-Messaging-Dienst etwa 100 Millionen Nutzer. Sie können einander Ende-zu-Ende verschlüsselte Nachrichten schicken, müssen dafür aber extra einen "Geheimen Chat" beginnen: Der Schutz vor fremden Blicken ist nicht standardmäßig aktiviert.
Attentäter nutzten angeblich Telegram
Die Ermittlungen zum Bombenanschlag in St. Petersburg mit 16 Toten Anfang April hätten ergeben, dass sich der Selbstmordattentäter seine Komplizen wie die Drahtzieher im Ausland über Telegram ausgetauscht hätten. Das schrieb der russische Inlandsgeheimdienst FSB in einer Mitteilung vom Montag in Moskau. "Die Mitglieder internationaler terroristischer Organisationen auf dem Gebiet der Russischen Föderation nutzen am häufigsten den Messenger Telegram."
Der Leiter der russischen Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor, Andrej Scharow drohte Durow schon vergangene Woche dass Telegram binnen weniger Tage blockiert werde, wenn er nicht einlenke. "Wenn man den Terrorismus mit Sperrungen besiegen will, muss man das gesamte Internet sperren", reagierte Durow am Montag im russischen sozialen Netzwerk VKontakte. Heutzutage liege die Verschlüsselung nicht weiterhin bei den Betreibern der Chatdienste, allerdings bei den einzelnen Nutzern.Sollte Russland Telegram tatsächlich sperren, würden die auf andere Dienste ausweichen und die Daten an US-Unternehmen gehen, hatte er schon vergangene Woche gewarnt.
Die Brüder Pawel und Nikolai Durow hatten 2006 ebenfalls das populäre VKontakte gegründet, das 2014 unter Kontrolle des kremlfreundlichen Oligarchen Alischer Usmanow kam.
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