Europäische Firmen fordern strengere Regeln für Online-Plattformen

Europäische Unternehmen, darunter die Gründer und Geschäftsführer von Spotify & Deezer, haben die EU aufgefordert, strengere Regeln für große Online-Plattformen einzuführen um deren Marktmacht und den damit einhergehenden Nachteil für kleinere Anbieter zu begrenzen. In einem Schreiben an die EU-Kommission drängen sie darauf, dass die großen Online-Plattformen Apple und Google ihre Stellung auf dem Markt nicht missbrauchen dürfen.


Diese Plattformen sind wichtige ?Gateways für die digitale Wirtschaft? die Endkunden den Zugang zu ?innovativen Diensten? ermöglichen, erklären die Unterzeichner laut Bericht der Financial Times. Doch die Anbieter würden ihre ?privilegierte Position? ausnutzen um durch bestimmte Praktiken ?Innovation & Wettbewerb? zu behindern. Deshalb bedürfe es eines besseren ?gesetzlichen Rahmenwerkes? für kleinere Firmen – die ihre Dienste über die Plattformen vertreiben.

Vorwurf: Online-Plattformen benachteiligen kleinere Anbieter

Zu diesen nachteiligen Praktiken der Online-Plattformen zähle etwa das Vorhalten von Nutzerdaten und das Einschränken der Interaktion mit Kunden, ?unfaires Ranking und Suchergebnisse? und ebenfalls eine Bevorzugung der hauseigenen Dienste, so das Schreiben an die EU, das neben Spotify & Deezer auch Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer der CEO von United Internet sowie weitere Gründer unterschrieben haben.

Durch diese Praktiken würden aus den ?Gateways? schnell ?Gatekeepers?, so die Unternehmer. Die Konzerne Apple und Google werden in dem Schreiben nicht namentlich aufgeführt, oder wird auf ?mobile Betriebssyteme, App Stores, Suchmaschinen, Marktplätze und Social-Media-Plattformen? verwiesen. Android und iOS decken Marktforschern zufolge inzwischen auf weit über 90 Prozent des Smartphones-Marktes ab.

Streit zwischen Spotify und Apple schwelt seit längerem

Spotify stört sich seit längerem besonders an Apples App-Store-Praktiken, darunter der Umsatzbeteiligung sowie den Vorgaben rund um den Verkauf von Abonnements. Der iPhone-Konzern nutze die Zulassungsprüfung des App Stores ?als Waffe um Konkurrenten zu schaden?, führte Spotifys Chef-Jurist damals in einem Brief an US-Politiker aus.

iOS-Apps die digitale Inhalte oder Dienste direkt in ihren Apps verkaufen wollen, müssen dafür Apples Bezahlschnittstelle verwenden ? dadurch verdient der Konzern 30 Prozent (ab dem zweiten Jahr inzwischen dann 15 Prozent) an jedem Abo mit. Hinzu kommt, dass Apps untersagt ist, Nutzer zum Abschluss eines Abonnements auf externe Angebote ? etwa die eigene Webseite ? zu verweisen.

Zuletzt aktualisiert am Uhr





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