Kanadischer Geheimdienst setzt IMSI-Catcher nur noch mit Genehmigung ein

Der kanadische Geheimdienst CSIC hat beschlossen, den Gebrauch von IMSI-Catchern einzuschränken. Ab sofort dürfen diese nur noch mit einer Genehmigung durch einen Richter eingesetzt werden. Die Hauptstadt Ottawa ist bekannt für ihre modernen Wahrzeichen, wie zum Beispiel die große bronzenen Spinne.


Wie der öffentliche kanadische Rundfunk CBC berichtet, wurden die Geräte zur Überwachung von Mobiltelefonen sowohl mit als auch ohne Genehmigung eines Gerichts genutzt. Seit Jänner überprüfe CSIS diese Vorgehensweise aber intern, und solange die Überprüfung laufe, würden IMSI-Catcher nur noch mit richterlicher Genehmigung verwendet.

Was der Anlass für die interne Überprüfung war, verriet CSIS ebenso wenig, wie Statistiken über den bisherigen Einsatz von IMSI-Catchern. Wie bereits die Bundespolizei RCMP gibt auch der Geheimdienst an, die Geräte nicht zum Abhören von Gesprächsinhalten und Kurzmitteilungen zu verwenden. Das überrascht nicht, können die Agenten doch mit weniger Aufwand die standardisierten Abhörschnittstellen zu den Mobilfunknetzen nutzen.

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IMSI-Catcher

IMSI-Catcher klinken sich als eine Art Proxy in die Verbindung zwischen echtem Mobilfunknetz und Handy ein ? ein Designfehler der Netze. Zwar muss sich ein Endgerät gegenüber dem Netz ausweisen, aber nicht das Netz gegenüber dem Handy. So kann sich jeder, der die Technik beherrscht, als Teil des Netzes ausgeben.

Betroffene Mobiltelefone zeigen keine Warnung an, außer man hat spezielle Geräte wie etwa das CryptoPhone der Berliner Firma GSMK. Mit einem IMSI-Catcher können Handys verortet, Bewegungsmuster erstellt, sowie Kommunikationsinhalte abgehört, verfälscht und auch ganz gefälscht werden.

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