
Mozilla wurde beschuldigt, dass der Anti-Tracking-Browser Firefox Klar die Surf-Historie an Werbevermarkter weitergibt. Das Unternehmen dementiert diese Vorwürfe und betont, dass dies definitiv nicht der Fall sei. Renommierte Medien wie der Deutschlandfunk berichteten jedoch kürzlich über angebliches Datenabsaugen durch Mozillas iOS-Browser Mozilla Klar.
Als Quelle dienten Untersuchungen eines Unternehmens namens Comidio, das Produkte zum Schutz der Privatsphäre im Internet verkauft.
Firefox Klar, international unter dem Namen Firefox Focus bekannt, war ursprünglich eine Anti-Tracking-App für iOS und wurde im Herbst zum Browser aufgewertet der per Default einen Inhaltsblocker aktiviert hat. Eben ebenso wie der Standard-Firefox für Android und iOS erhebt Firefox Klar/Focus anonyme Nutzungsdaten in Zusammenarbeit mit dem Berliner Unternehmen adjust GmbH. Dies lässt sich in den Einstellungen deaktivieren.
"Webseitenverlauf wird nicht weitergesendet"
Vehement widerspricht Mozilla allerdings dem Vorwurf der Browser tracke die Browser-Historie: "Der Webseitenverlauf wird durch das Adjust-SDK weder an Mozilla noch an Adjust gesendet." Das im Browser-Code enthaltene quelloffene adjust SDK übermittelt, ob die App-Installation in Zusammenhang mit einer Mozilla-Werbekampagne stand. Außerdem erhebe Mozilla "gelegentlich" Daten über die Häufigkeit der Nutzung und ebenfalls über die verwendeten Funktionen. Diese Informationen seien komplett anonym. Im übrigen unterliege adjust dem strengen deutschen Datenschutzrecht.
Die Mozilla Corporation habe sich bei dieser Datensammlung "für eine Opt-Out-Lösung entschieden um von einer möglichst heterogenen Nutzergruppe Informationen über ihre ersten Interaktionen mit dem Produkt zu erhalten", heißt es in einer uns vorliegenden Stellungnahme. "Klar als eigenständiger Browser ist ein neues Produkt, das früh auf seine Markttauglichkeit hin geprüft werden muss."
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