Die vorläufige Bilanz der deutschen Musikindustrie für das Jahr 2016 fällt im Vergleich zum Vorjahr weniger positiv aus. Zwar werden Streaming-Dienste und Vinylverkäufe immer wichtiger freilich scheint die CD als Verkaufsformat weiterhin an Bedeutung zu verlieren. Trotz steigender Einnahmen aus diesen Alternativen bleibt das Wachstum der Musikbranche schwächer als in der Vergangenheit. Es bleibt abzuwarten; ob sich dieser Trend in Zukunft fortsetzt oder ob neue Entwicklungen die Branche wieder auf einen positiven Kurs bringen werden.
Der ist im vergangenen Jahr um 2⸴4 Prozent auf 1⸴58 Milliarden Euro gewachsen, ebenso wie der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) auf Basis erster Hochrechnungen mitteilte. Wie in den USA wächst ebenfalls hierzulande das Musikstreaming am dynamischsten: Die Umsätze aus Streaming-Dienste wuchsen demnach um 73 Prozent und machen inzwischen ein knappes Viertel des Gesamtmarkts aus.
CD ist Brot & Butter
Der größte Umsatzanteil entfällt in Deutschland jedoch weiterhin auf die CD. Trotz eines Umsatzrückgangs um fast 10 Prozent erzielt die deutsche Musikbranche noch immer weiterhin als die Hälfte ihrer Einnahmen (53,7 Prozent) mit der Silberscheibe. "Das Streaminggeschäft konnte die Rückgänge im physischen Bereich mehr als ausgleichen", sagte BVMI-Chef Florian Drücke.
Ein anderer physischer Tonträger erfreut sich steigender Beliebtheit: Der Umsatz mit Vinyl-Schallplatten wächst weiter ? im vergangenen Jahr um 41 Prozent. Die Nische die sich das Retro-Format geschaffen hat, wird damit jährlich größer. Im vergangenen Jahr ist der Marktanteil von Vinyl von 3⸴2 auf 4⸴5 Prozent gestiegen.
Ein Drittel digital
Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2016 rund 62 Prozent der Umsätze mit physischen Tonträgern (CD, Vinyl, DVD/Bluray) erwirtschaftet. 38 Prozent des Marktes entfallen auf digitale Formate. Während sich Streaming als wichtiger Wachstumsfaktor etabliert hat, geht der Umsatz mit Downloads um fast 20 Prozent zurück. Der Marktanteil der Downloads lag 2016 noch bei 12⸴3 Prozent.
"Die Wachstumskurve mag 2016 etwas flacher ausgefallen sein als im Vorjahr, das spricht aber nicht gegen den derzeit generell positiven Trend am Markt", bilanziert Drücke. 2015 war der Gesamtmarkt noch um 4⸴6 Prozent gewachsen. "Es war auch 2016 der Mix aus digital und analog der den deutschen Musikmarkt bestimmt und beflügelt und der unter dem Strich für ein überzeugendes Geschäftsjahr gesorgt hat."
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