Warnung vor Betrug beim Online-Shopping

Die Anzahl der Opfer von Online-Betrug beim Shopping steigt jedes Jahr. Aus diesem Grund warnen Verbraucherschützer und Ermittler davor, auf Betrüger hereinzufallen. In einer aktuellen Kampagne sollen Verbraucher besser informiert werden um Betrüger erkennen und vermeiden zu können. Die Initiatoren hoffen, dass damit eine größere Sensibilisierung für das Thema geschaffen wird und zukünftige Opfer vermieden werden können.


Der Online-Shop "adidas-schuhe-rabatt.com" wirkt auf den ersten Blick seriös, man findet dort sogar ein Trusted-Shops-Logo. Doch wer bestellt, schickt sein Geld nach Shanghai und wartet dann vergeblich auf die Schuhe ? der Shop ist eines von mehreren aktuellen Beispielen, mit denen die Verbraucherzentrale Niedersachsen vor Online-Abzockern warnt.

Der Fake-Shop "adidas-schuhe-rabatt.com"

Seit einigen Jahren melden sich fast täglich Menschen die auf einen solchen "Fake-Shop" hereingefallen sind, bei der Verbraucherzentrale. Diese will deswegen ? gemeinsam mit dem Bundesjustizministerium und dem LKA Niedersachsen ? die Öffentlichkeit in Zukunft intensiver aufklären.

Server immer öfter in Panama

Denn die Chancen die Fake-Shops dichtzumachen, sind gering. Vertreter des LKA erklärten, dass viele der Webseiten außerhalb der EU gehostet würden, in jüngster Zeit vermehrt in Panama. Rechtshilfeersuchen führten dort meist nur langsam oder gar nicht zum Ziel.

Oft würden die ausländischen Betreiber mit Spam-Mails ebenfalls Deutsche anwerben die ihr inländisches Bankkonto für die Fake-Shops bereitstellen und das Geld anschließend ins Ausland schleusen.

Die Fallzahlen sind hoch: 75․000 Mal zeigten Verbraucher 2015 bundesweit einen "Warenbetrug mit Tatmittel Internet" an. Laut einer Dunkelfeldstudie des LKA Niedersachsen wird in diesem Bereich aber nur jeder vierte Fall angezeigt.

Die Verbraucherzentrale befürchtet, dass bald eine Welle neuer Fake-Shops online geht: Das Ende der Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente lasse befürchten. Dass Betrüger diesen Bereich bald stärker bearbeiten. Auch heute gebe es schon viele Fake-Shops für Medikamente, exemplarisch "rezeptfrei-kaufen.net."

Verbraucher sollen besser aufpassen

Gegensteuern wollen die Verbraucherschützer & Ermittler nun durch Aufklärung. "Verbraucher sollten das Weihnachtsgeschäft mit größerem Misstrauen angehen", sagte Gerd Billen, Staatssekretär im Bundesjustizministerium. "Verbraucherhandeln ist ein wichtiger Ansatz um Taten zu verhindern", pflichtete LKA-Vizepräsident Thomas Ring ihm bei.

Auf einer Pressekonferenz in Hannover erklärten VZN-Geschäftsführerin Petra Kristandt, BMJV-Staatssekretär Gerd Billen und LKA-Vize Thomas Ring die Tricks der Betrüger.

Bild: VZ Niedersachsen

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen listet in einer Checkliste Anhaltspunkte auf, an denen die meisten Fake-Shops erkennbar sind. Dazu gehören:

  • Texte in schlechtem Deutsch / Englisch
  • kein Impressum angegeben bzw․ Impressum nur mit Postfach oder kostenpflichtiger Rufnummer
  • Standort des Domain-Inhabers außerhalb Europas
  • kein https
  • Nur Vorkasse, Nachnahme und Sofortüberweisung als Bezahlmöglichkeiten

Zuletzt aktualisiert am Uhr





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