Signal Messenger verweigert geheime US-Forderung nach Nutzerinformationen

Der Signal Messenger hat in der Kryptogemeinde einen ausgezeichneten Ruf aufgrund seiner hohen Sicherheitsstandards. In letzter Zeit geriet die App jedoch unter Druck, als die US-Regierung versuchte, persönliche Informationen von Signal-Nutzern zu sammeln. Trotz der Forderungen des amerikanischen Justizministeriums entschied sich Signal jedoch, die Daten nicht herauszugeben und kämpfte gegen die Geheimhaltungspflicht. Die App hat bewiesen, dass sie weiterhin eine sichere Option für Nutzer ist, die ihre Privatsphäre schützen möchten.


Die Entwickler des Krypto-Messenger Signal haben in der ersten Hälfte des Jahres 2016 die erste gerichtliche Vorladung mit zugehöriger Aufforderung zur Herausgabe von Nutzerdaten ("subpoena") größtenteils abgewehrt. Wie Open Whisper Systems nun mitteilte, würden die meisten der verlangten Daten gar nicht gespeichert und könnten auch nicht weitergegeben werden. Nachdem das den Behörden verdeutlicht worden sei, habe man gemeinsam mit den Bürgerrechtlern der ACLU (American Civil Liberties Union) dafür gesorgt, die geheime gerichtliche Aufforderung öffentlich machen zu können.

Den nun veröffentlichten Dokumenten zufolge hat und Open Whisper Systems eine sogenannte Subpoena von einem Bundesbezirksgericht im US-Bundesstaat Virginia erhalten. Mit dieser strafbewehrten rechtlichen Anordnung verlangte das Gericht die Herausgabe verschiedenster Daten zu zwei Signal-Nutzern. Unter anderem ging es um Kontaktdaten, Logdateien und Provider-Informationen. Open Whisper Systems könne bei solch einer Aufforderung aber lediglich das Registrierungsdatum von Nutzern und den Zeitpunkt des jeweils letzten Einloggens liefern. Der Rest werde entweder nicht gespeichert oder sei wie die Inhalte von Nachrichten verschlüsselt und damit nicht einsehbar.

Überwachung erschweren

Wie die Washington Post erklärt, haben Regierungsstellen bereits geklagt, dass durch derart minimalistische Antworten Ermittlungen behindert würden. Die ACLU wiederum habe darauf hingewiesen, dass die Regierung auf Verschwiegenheitsverpflichtungen setze, wo diese gar nicht nötig seien. So sei gar nicht viel Überzeugungsarbeit nötig gewesen, um eine Veröffentlichung der Anordnung durchzusetzen. Insgesamt beleuchtet der Fall erneut eine Konsequenz der Snowden-Enthüllungen und des NSA-Skandals: Nach der massiven Kritik an der Überwachungs-Kooperation von US-Unternehmen mit US-Behörden verweigern sich die Firmen nun öfter ? oder bekommen Konkurrenz von Diensten wie Signal, die die Überwachungsmöglichkeiten technisch minimieren.

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