Iran: Telegram-Accounts trotz Verschlüsselung gehackt - mit Hilfe der Telefonanbieter

Iran: Telegram-Accounts trotz Verschlüsselung gehackt - mit Hilfe der Telefonanbieter
Obwohl Telegram wegen der Ende-zu-Ende-Verschlüsslung als vergleichsweise sicher gilt, haben offenbar iranische Angreifer den Instant Messenger gehackt. Die Angreifer werden als regierungsnah beschrieben und sollen sich unter Mithilfe von Telekommunikationsfirmen Zugang zur Kommunikation von Aktivisten, Journalisten und anderen Personen verschafft haben.
Um Zugang zu den Telegram-Nachrichten zu erhalten, wurde der Verifizierungs-Prozess des Instant Messengers genutzt: Melden sich Nutzer mit einem neuen Smartphone bei Telegram an, verschickt das Unternehmen einen SMS-Code an das genutzte Gerät. Mit Hilfe der Telekommunikationsfirmen haben die Hacker diese Verifizierungs-SMS abgefangen und für ihre Geräte verwendet und konnten so den gesamten Chat-Verlauf mitlesen.
Telegram ist im Jahr 2013 von dem Russen Pavel Durov gegründet worden. Der kostenlose Instant-Messaging-Dienst für Smartphones, Tablets und PCs verschickt Nachrichten, Fotos, Videos und Dokumente mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Allerdings ist der Quellcode des Telegram-Servers nicht einseh- und überprüfbar.
Bereits im Oktober soll laut Durov die iranische Regierung den Zugriff auf Telegram-Chats verlangt haben, die Forderung wurde aber abgewiesen. Telegram wird im Iran von knapp 20 Millionen Menschen genutzt, die sich damit zum großen Teil vor der Überwachung durch den Staatsapparat schützen möchten.

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