Spotify beschuldigt Apple die App-Store-Zulassungskontrolle zu missbrauchen um seinen Konkurrenten zu schaden. Der Streaming-Dienst hatte ein Update für seine App eingereicht, das jedoch von Apple abgelehnt wurde. Der Streit dreht sich um die Vorgaben von Apple für In-App-Käufe.
Dieser Schritt fügt "Spotify und seinen Nutzern schweren Schaden zu", betonte die Musik-Firma in einem Schreiben, das in dieser Woche an Apples Chef-Juristen & US-Politiker übermittelt wurde, ebenso wie Re/code berichtet.
App-Store-Zulassung als "Waffe"
Apple habe das Update unter Verweis auf "Geschäftsmodellregeln" abgelehnt, schreibt Spotify. Der Dienst müsse Apples Bezahlschnittstelle nutzen wenn er über die App neue Nutzer akquirieren und Abos verkaufen wolle. Apple verwende den App-Zulassungsprozess als "Waffe um Konkurrenten zu schaden", führt Spotifys Chefsyndikus aus. Dies sorge für "ernsthafte Bedenken" in Hinblick auf europäisches und us-amerikanisches Wettbewerbsrecht.
Spotify stört sich seit längerem an Apples Umsatzbeteiligung die sich auf den Verkauf von Abonnements in Apps erstreckt. Seit der Einführung des Konkurrenzdienstes Apple Music bringt Spotify die Vorwürfe verstärkt öffentlich vor.
Strikte Regeln für In-App-Abos
Der Grund des Streits liegt in Apples strikten Vorgaben rund um In-App-Käufe: Apps die digitale Inhalte oder Dienste in ihren Apps verkaufen wollen, müssen dafür die Bezahlschnittstelle des iPhone-Herstellers verwenden ? an der Apple 30 Prozent (ab dem zweiten Jahr inzwischen dann 15 Prozent) mitverdient. Hinzu kommt; dass Apps nicht auf externe Angebote zum Abschluss eines Abonnements verweisen dürfen.
Eine weitere besonders umstrittene Richtlinie hat Apple 2011 wieder gestrichen: Ursprünglich mussten App-Anbietern die Abonnements in der App ?zum gleichen oder niedrigeren Preis? anbieten. Verschiedene Anbieter ? darunter ebenfalls Spotify ? passen den Monatspreis beim Kauf über Apples In-App-Schnittstelle nach oben an und geben damit Apples Provision an den Käufer weiter. Der Abschluss eines Spotify-Abos in der iOS-App kostete deswegen meist 13 Euro statt 10 Euro.
Apple hat sich laut Spotify auch an einer Kampagne gestört, mit der der Streaming-Dienst Nutzer zum Abschluss eines Abos auf der eigenen Webseite locken wollte. Apple habe damit gedroht die Spotify-App rauszuwerfen, so der Jurist des Unternehmens. Spotify hat daraufhin die Kampagne eingestellt, zugleich auch noch die Möglichkeit zum In-App-Kauf des Abonnements über Apples Schnittstelle beseitigt ? und damit möglicherweise die Ablehnung des Updates provoziert. Apple hat sich bislang nicht zu der Angelegenheit geäußert.
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