Nachdem es zu Nutzerprotesten und Missverständnissen bei der Implementierung kam, hat Vodafone Kabel beschlossen die Drosselung des Internetzugangs für Peer-to-Peer-Dienste & Sharehoster ab einem festgelegten Datenvolumen komplett aufzuheben.
Das Recht hatte sich Vodafone Kabel in den AGBs schon länger eingeräumt, in der Praxis aber kaum Gebrauch davon gemacht - gedrosselt wurde zuvor ebenfalls erst ab 60 GByte Filesharing-Traffic pro Tag.
Nur ein Test
Nun aber nimmt Vodafone Kabel alles wieder zurück und stoppt die Drosselung vollständig, ebenso wie das Unternehmen gegenüber Spiegel Online erklärte. Erste Tests von c't bestätigten dies: An einem Kabel-Anschluss, für den die 10-GByte-Drossel bereits aktiv war, gab es am Donnerstagabend keine Drosselung des Internet-Zugangs weiterhin ? trotz Downloads von über 20 GByte mit voller Bandbreite von einem zuvor gedrosselten Filehoster.
Offensichtlich haben Proteste im Netz und von Vodafone nicht ausgeräumte Unklarheiten bei der Drossel zu einem Umdenken geführt. Denn von der Filesharing-Drossel waren ja nicht nur Musik- & Film-Downloads betroffen, gegen die sich die Drossel unausgesprochen jedoch klar richtete: Auch der Bezug von OpenSource-Paketen oder Linux-Distributionen über BitTorrent wären ausgebremst worden. Ob auch Microsofts Peer-to-Peer-Dienst zur Windows-10-Verteilung zur Drosselung beigetragen hätte, dazu äußerste sich Vodafone bis zuletzt nicht.
Unklare Regeln
Zudem: Mag manchem der Grenzwert auch großzügig erscheinen, so blieb Vodafone doch Belege dafür schuldig, dass andere Teilnehmer durch Filesharing-Nutzung benachteiligt werden. Andere Dienste, etwa legales Film- oder Musikstreaming, sollten sowieso nicht unter die Drossel-Regelung fallen.
Vodafone erklärte nun gegenüber Spiegel Online, es habe sich nur um einen Test gehandelt: "Die bisherigen Ergebnisse des Tests bewegen uns dazu die Maßnahme nicht fortzuführen." Sämtliche Drosselungen für Filesharing- und Peer-to-Peer-Dienste fielen weg, sowie die Drossel ab 10 GByte pro Tag als auch die zuvor eingesetzte Drossel ab 60 GByte pro Tag, betonte Vodafone. Die AGB ändern will Vodafone aber nicht; das Untenehmen behält sich also vor, jederzeit wieder eine Traffic-Drosselung einzuführen.
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