Immer wieder versuchen Verlage gegen die Eyeo GmbH, den Entwickler des Adblockers Adblock Plus, vorzugehen. Als der Axel Springer Verlag nun wieder in einem Prozess unterlag, nutzt die Eyeo GmbH dies, um nachzutreten.
Was ist das Kerngeschäft des Axel Springer Verlags?
Adblocker seien legal, urteilte das Landgericht Köln und versetzt damit Verlagen einen herben Schlag. Laut der Eyeo GmbH würde es Axel Springer gar nicht darum gehen, dass man journlistische Inhalte schützen möchte, sondern das Werbegeschäft sei das Kerngeschäft des Unternehmens. Dazu wurde ein Schriftsatz der Anwälte von Axel Springer aus dem Prozess zitiert: "Das Kerngeschäft der Klägerin ist die Vermarktung von Werbung. Journalistische Inhalte sind das Vehikel, um die Aufmerksamkeit des Publikums für die werblichen Inhalte zu erreichen."
Dies würde verdeutlichen, worum es Axel Springer gehen würde. Man möchte das Kerngeschäft mit der Werbung schützen und hätte sich dafür Hilfe von Anwälten geholt. Das Landgericht Hamburg verwies bei einem ähnlichen Verfahren im April 2015 darauf, dass Adblocker nicht das Kerngeschäft von Verlagen - nämlich die journalistischen Inhalte - beeinträchtigen würden. Die Anwälte des Axel Springer Verlags wollen Adblocker aber generell verbieten und merken an: "Es handelt sich um rein egoistische Entscheidungen, die kostenlose Medienangebote für die Allgemeinheit gefährden und damit das Grundrecht der Pressefreiheit auch in seiner Institutsfunktion aktivieren."
Nun will der Axel Springer Verlag Berufung vor dem Oberlandesgericht Köln einlegen. Denn man sehe weiterhin die Gefahr, dass Adblocker die Refinanzierung von professionellem Journalismus im Internet und damit dessen Zukunft gefährdeten. Bedenkt man, dass Adblock Plus die letzten Verfahren alle für sich entscheiden konnte, stehen die Chancen des Axel Springer Verlags wohl eher schlecht. /ab
Bild-Quellen:
AdBlock Plus
News Redaktion
am Mittwoch, 30.09.2015 13:26 Uhr
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