
Der Gemini Planet Imager (GPI) ist ein fortschrittliches Instrument, das speziell dafür entwickelt wurde, Exoplaneten zu erforschen. Mit Hilfe von adaptiver Optik und Koronografie kann der GPI Bilder von Exoplaneten aufnehmen, die sich in der Nähe ihrer Muttersterne befinden.
Am 11. Januar 2022 veröffentlichte das Gemini Observatory eine faszinierende Bilderserie, die einen kreisenden Exoplaneten zeigt. Die Bilder wurden mit dem GPI aufgenommen und bieten neue Einblicke in die Eigenschaften und die Atmosphäre dieses fernen Planeten.
Der Exoplanet, der auf den Bildern zu sehen ist, befindet sich in einer Entfernung von etwa 63 Lichtjahren von der Erde und umkreist einen sonnenähnlichen Stern. Er gehört zu einer Klasse von Exoplaneten, die als "heiße Jupiter" bekannt sind - große Gasplaneten, die extrem nah an ihrem Mutterstern kreisen.
Die GPI-Bilder enthüllen wichtige Informationen über die Atmosphäre dieses Exoplaneten. Durch die Analyse des Lichts, das von der Oberfläche des Planeten reflektiert wird, konnten die Forscher Rückschlüsse auf die Art der Gase ziehen, die in der Atmosphäre vorhanden sind. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für das Verständnis der Chemie und der physikalischen Eigenschaften von Exoplaneten.
Ein weiterer interessanter Aspekt der GPI-Bilder ist die Tatsache, dass der Exoplanet als heller Fleck auf dunklem Hintergrund zu sehen ist. Dies liegt daran, dass der GPI in der Lage ist, das Licht des Muttersterns zu unterdrücken und so den schwächeren Lichtschein des Exoplaneten sichtbar zu machen. Diese Technik ermöglicht es den Forschern, auch sehr nahe an ihren Muttersternen gelegene Exoplaneten zu untersuchen, die normalerweise durch das überwältigende Licht der Sterne verdeckt werden.
Der Gemini Planet Imager eröffnete ein neues Kapitel in der Erforschung von Exoplaneten. Die fortschrittliche Technologie des GPI ermöglicht es den Astronomen, detaillierte Informationen über diese fernen Welten zu sammeln und unser Wissen über die Vielfalt und die Entstehung von Planetensystemen zu erweitern. Mit weiteren Beobachtungen und Analysen der GPI-Bilder werden Wissenschaftler bald noch mehr über diesen kreisenden Exoplaneten enthüllen können.
Astronomen haben dank des Gemini Planet Imager die bislang beste Bilderserie eines sich bewegenden Exoplaneten aufgenommen. Auf der Bildersequenz kann der Betrachter den 60 Lichtjahre entfernten Beta Pictoris b dabei beobachten, wie er insgesamt rund 7 Prozent seines Weges im Orbit um den Stern Beta Pictoris zurücklegt, erläutern die Wissenschaftler. Da wir das Sternsystem von der Seite sehen, bewegt sich der Exoplanet scheinbar auf einer Linie und nicht im Kreis. Der Stern selbst ist abgedunkelt, um den deutlich dunkleren Exoplaneten sichtbar zu machen.
Ein Exoplanet in Bewegung
Der riesige Gasplanet Beta Pictoris b war im Jahr 2008 entdeckt worden. Er hat ungefähr die zehn- bis zwölffache Masse des Jupiter und ist etwa so weit von seinem Stern entfernt, wie Saturn von der Sonne. Die zwischen November 2013 und April 2015 aufgenommenen Bilder seien die bislang genaueste Messung seiner Position. Das System enthält außerdem einen riesigen Gürtel aus deutlich kleineren Objekten, den die Wissenschaftler weiter untersuchen.
Der Gemini Planet Imager (GPI) war Anfang 2014 am am Teleskop Gemini South in Chile in Betrieb genommen worden. Die Forscher beobachten damit 600 junge Sterne, um dort nach jupiterähnlichen Gasriesen zu suchen, die wie Beta Pictoris b direkt abgelichtet werden können. Während mit der indirekten Methode, also über verräterische Bewegungen von Sternen, vor allem Exoplaneten mit engen Umlaufbahnen gefunden werden, soll GPI auf diese Art weiter draußen Himmelskörper finden beziehungsweise genauer erforschen.
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Exoplaneten (12 Bilder)
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Die bislang erdähnlichsten Exoplaneten ? bestätigt und unbestätigt (*) ? in einer habitablen Zone.
(Bild: PHL @ UPR Arecibo)
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