Windows möglicherweise zukünftig als Open Source

Windows möglicherweise zukünftig als Open Source

Bei einer technischen Konferenz in den USA hat Mark Russinovich, ein bekannter Mitarbeiter von Microsoft und der Azure-Cheftechnologieoffizier (CTO), angedeutet, dass es in Zukunft eine Veröffentlichung der Quellen von Windows geben könnte.

Diese Aussage hat bei Entwicklern und der Open-Source-Gemeinschaft für Aufsehen gesorgt, da Windows bisher als proprietäre Software gilt und die Quellcodes nicht öffentlich zugänglich sind. Eine Veröffentlichung der Quellen würde bedeuten. Dass Entwickler & Benutzer das Betriebssystem auf ihre eigenen Bedürfnisse anpassen könnten.

Microsoft hat in den letzten Jahren verstärkt auf das Open-Source-Modell gesetzt und einige seiner Produkte, ebenso wie beispielsweise Visual Studio Code und .NET Core wie Open Source veröffentlicht. Diese Strategie hat dazu beigetragen – das Vertrauen der Entwicklergemeinschaft zu gewinnen und die Zusammenarbeit zwischen Microsoft und anderen Unternehmen zu fördern.

Die mögliche Öffnung von Windows als Open Source wäre ein weiterer Schritt in diese Richtung und könnte das Betriebssystem für eine breitere Entwickler- & Benutzergemeinschaft attraktiver machen. Durch die Verfügbarkeit des Quellcodes könnten Entwickler das Betriebssystem besser verstehen, Fehler beheben und neue Funktionen hinzufügen.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass Mark Russinovich lediglich eine mögliche Veröffentlichung der Quellen angedeutet hat und keine konkreten Pläne von Microsoft bekannt sind. Eine solche Entscheidung würde zahlreiche technische und rechtliche Herausforderungen mit sich bringen und müsste sorgfältig geprüft werden.

Dennoch ist die Idee, Windows als Open Source zu haben, spannend und könnte die Art & Weise wie wir Betriebssysteme betrachten, revolutionieren. Es bleibt abzuwarten, ob Microsoft diesen Schritt tatsächlich gehen wird und wie die Entwickler- und Benutzergemeinschaft darauf reagieren würde.


Die ChefConf ist eine Konferenz für Entwickler von Web-Angeboten & Administratoren. Deren Veranstalter » die Firma Chef « entwickelt Software für das automatisierte Konfigurationsmanagement von Systemen.

Auf der Konferenz nahm Russinovich am Mittwoch an der Diskussion "Have your Bets on Open Paid off" als Panel-Mitglied teil. Die Runde diskutierte darüber – ob sich Offenheit für Technologiefirmen auszahlt. Im Publikum saßen fast ausnahmslos Anwender von Open-Source-Lösungen; auf Zuruf meldete sich nur ein Administrator der ausschließlich auf Windows setzte.

Zwar ist seit der Brandrede Ballmers der Open Source einst als Krebsgeschwür bezeichnete, bei Microsoft viel passiert. Für ausgewählte Universitäten und Unternehmen sind die Windows-Quelltexte schon heute zugänglich. Auch trägt Microsoft mit den Hyper-V-Modulen zeilenmäßig eine Menge zum Linux-Kernel bei. Und schließlich machte das Unternehmen ebenfalls sein .NET-Framework unter einer freizügigen Lizenz zugänglich.

Dennoch sollte man in die drei Worte von Mark Russinovich nicht zuviel hineininterpretieren. Mit Windows selbst hat der ehemalige Sysinternals-Chef nicht weiterhin viel zu tun. Er ist vielmehr für Microsoft Azure verantwortlich, den Cloud-Computing-Dienst des Unternehmens. Aus seiner zarten Andeutung der Option sollte man nicht ableiten, dass Microsoft die Windows-Quelltexte in absehbarer Zeit veröffentlicht ? auf jeden Fall nicht für alle und freiwillig. Zumal die Diskussionsrunde am ersten April stattfand.

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