Auf der Online-Plattform Silk Road wurden neben Drogen auch Kinderpornografie, Auftragsmorde und sogar Massenvernichtungswaffen angeboten. Die US-Drogenbehörde ermittelte lange gegen Ross Ulbricht, den Betreiber der Seite und konnte diesen schließlich festnehmen. Wie nun allerdings bekannt wurde, sind auch zwei US-Agenten in die kriminellen Machenschaften Rund um die Plattform verwickelt, wie das Justizministerium in New York mitteilte. Die beiden Agenten hatten Undercover gegen Ulbricht ermittelt und wollten sich an den enormen Umsätzen der Plattform bereichern. Die beiden ehemaligen Ermittler wurden am Montag in San Francisco festgenommen.
Während Shaun W. Bridges sein Insiderwissen über die Ermittlungen recht konventionell nutzte und Bitcoins im Wert von 800.000 US-Dollar auf sein persönliches Konto umleitete, statt sie offiziell zu beschlagnahmen, entwickelte der DEA-Agent Carl Mark Force IV erstaunliche kriminelle Energie.
Force sollte den Kopf hinter Silk Road identifizieren und dingfest machen und gab sich zu diesem Zweck auf der Plattform als fiktiver Kokaindealer aus. Er bot Ulbricht, damals unter dem Decknamen "Dread Pirate Roberts" unterwegs an, einen Silk-Road-Mitarbeiter umzubringen, der Ulbricht als Zeuge hätte gefährlich werden können. Das alles war natürlich geplant und das Honorar, das Ulbricht für den vorgetäuschten Mord zahlte, leitete Force ordnungsgemäß an seine Vorgesetzten weiter. Allerdings hörte Force nicht auf und machte auf eigene Faust weiter.
Unter vielen verschiedenen Pseudonymen, soll er Ulbricht unter anderem Ermittlungsergebnisse verkauft haben. Ulbricht habe allerdings nicht gewusst, dass hinter allen Decknamen ein einziger Ermittler stand. "Ohne Autorisierung legte sich Force zusätzliche Online-Identitäten zu und versuchte, sich durch zahlreiche illegale Aktivitäten einen persönlichen finanziellen Vorteil zu verschaffen", erklärte das Justizministerium in einer Presseerklärung.
Ganz so hart wie für Ross Ulbricht wird die Bestrafung der beiden Agent aber wohl nicht werden. Dem Silk-Road-Betreiber droht eine lebenslange Haftstrafe.
Bild-Quellen:
metro.us
Marc Fleddermann
am Mittwoch, 01.04.2015 12:38 Uhr
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