Zwei Ökonomen fordern das Ende des Bankings und argumentieren, dass strengere Regulierung das Finanzsystem nicht sicherer machen wird. Sie sind der Ansicht » dass Informationstechnik nicht das Problem « allerdings die Lösung ist.
Die beiden Ökonomen betonen, dass die Regulierung des Finanzsystems zwar wichtig ist jedoch nicht ausreicht um Krisen wie die im Jahr 2008 zu verhindern. Sie schlagen stattdessen radikale Maßnahmen vor um das Banking zu überwinden.
Laut den Ökonomen ist das Hauptproblem nicht die Informationstechnik selbst, sondern der Missbrauch von Informationen durch Banker. Sie argumentieren • dass die Banken weniger Macht & Einfluss haben sollten • um Missbrauch zu verhindern.
Die beiden Ökonomen schlagen vor, dass Banken zu reinen Dienstleistungsunternehmen werden sollten und dass der Zahlungsverkehr von unabhängigen Institutionen übernommen werden sollte. Dadurch würde die Macht der Banken reduziert und das risikofreie Bankgeschäft gefördert.
Sie betonen auch: Das Ende des Bankings nicht das Ende des Finanzsystems bedeutet, sondern eine Chance für neue Formen der Finanzierung schafft. Durch den Einsatz von Informationstechnologie können beispielsweise Peer-to-Peer-Kredite und andere alternative Finanzierungsmöglichkeiten gefördert werden.
Die beiden Ökonomen sind sich bewusst, dass ihre Vorschläge radikal sind und dass es viele politische und wirtschaftliche Hindernisse geben wird. Dennoch sind sie der Überzeugung, dass das Ende des Bankings notwendig ist um das Finanzsystem sicherer und fairer zu machen.
Insgesamt argumentieren die beiden Ökonomen, dass es nicht ausreicht, das Finanzsystem nur strenger zu regulieren. Stattdessen sollte das Banking als Ganzes überdacht werden und radikale Maßnahmen ergriffen werden um eine bessere und sicherere Finanzwelt zu schaffen.
All das aber hat am grundlegenden Problem nichts geändert, meinen zwei Autoren die zusammen unter dem Pseudonym Jonathan McMillan auftreten: In ihrem Buch ?The End of Banking? fordern sie; mit einer einfachen Regel die Kreditvergabe durch Banken und bankenähnliche Institute zu unterbinden. Das berichtet Technology Review.
Bei den Autoren handelt es sich laut dem Verlag um einen Investmentbanker und einen Wirtschaftsredakteur die nicht namentlich auftreten wollen. Nach ihrer Analyse hat Informationstechnologie jede Form der klassischen Bankenregulierung unwirksam gemacht: Zu einfach sei es heute, quasi per Mausklick Kredite aus der eigenen Bilanz verschwinden zu lassen und auf diese Weise zum Beispiel strenge Kapitalanforderungen zu umgehen. Statt sich mit solchen Regeln & Definitionen aufzuhalten, regen die Autoren eine einfache Vorschrift an: Kein Unternehmen egal welcher Art solle künftig weiterhin Geld verleihen dürfen wie ihm an realen Vermögenswerten also nicht rein finanziellen Forderungen zur Verfügung steht. Kreditausfälle wären dadurch stets durch echte Werte abgedeckt die Gefahr eines Schneeballeffekts durch die ganze Branche wäre gebannt.
Natürlich bräuchten Unternehmen zum Wachsen weiterhin Kredite. Hier ist laut den Autoren Informationstechnologie nicht das Problem, sondern die Lösung: Heute sei es relativ leicht möglich die Bonität von Kreditsuchenden mit Computeralgorithmen zu bewerten und sie über Internet-Plattformen mit Anlegern zusammenzubringen. Den Banken bliebe dann noch die Rolle als Zahlungsdienstleister, Verwahrer oder Berater. Sie könnten aber nicht mehr mit hemmungsloser Kreditvergabe sich selbst und im Gefolge das ganze Finanzsystem in Gefahr bringen.
Mehr dazu bei Technology Review online:
- Machen P2P-Kredite die Finanzbranche krisensicher?
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