Kim Dotcom pleite? Angeblich millionenschwere Anwaltskosten

Megaupload-Gründer Kim Dotcom ist eigenen Angaben zufolge bankrott. Der mehr als zwei Jahre andauernde Rechtsstreit mit Hollywood-Firmen habe ihn über zehn Millionen US-Dollar gekostet. Dotcom will vorerst keine öffentlichen Interviews mehr geben. Sollte er keine weiteren Gelder für seine Kaution zusammenkriegen, droht ihm ein Gefängnisaufenthalt.

Für Kim Dotcom läuft es derzeit offenbar nicht so gut. Der Gründer der Sharehoster Megaupload und Mega kämpft sich mittlerweile seit nunmehr fast drei Jahren durch einen Rechtsstreit mit US-amerikanischen Firmen, die dem gebürtigen Deutschen Geldwäsche und organisierte Urheberrechtsverletzungen mit finanziellen Absichten vorwerfen. Nachdem die neuseeländische Polizei im Januar 2012 Dotcoms Anwesen durchsucht hatte, musste der Megaupload-Gründer hohe Summen für seine Kaution bezahlen und strenge Auflagen erfüllen. Dazu kommen noch die laufenden Kosten der 24-Millionen-Dollar-Villa und des Gerichtsprozesses. Wie Business Insider gestern berichtete, behauptete Dotcom auf der unBound Digital Conference in London via Skype, nach über 10 Millionen US-Dollar Gerichtskosten pleite zu sein. "Mein fast dreijähriger Kampf könnte bald zu einem Ende kommen. Meine Anwälte gaben auf, nachdem ich kein Geld mehr hatte. Ich habe mittlerweile über 10 Millionen Dollar ausgegeben, meine Ressourcen sind erschöpft." Erst vor kurzem hatten zwei Anwälte Dotcoms ihr Mandat wegen "persönlicher Gründe" niedergelegt. Dotcom erklärte weiter, dass das Skype-Gespräch vorerst sein letztes öffentliches Interview sein wird. Wie glaubhaft die Beteuerungen Dotcom sind, sei dahingestellt. Schließlich muss die Internet-Ikone einem Gericht gegenüber zufällig gerade sein Vermögen offenlegen.

Dotcom: "Megaupload war nicht illegal."

Den Vorwurf, der Sharehoster Megaupload sei illegal gewesen, stritt Dotcom im Skype-Gespräch nach wie vor ab: "Megaupload gab den Hollywoodstudios direkten Zugang. Die US-Regierung hat ihre Macht missbraucht. Ich habe den Glauben in das Gesetz verloren. Vielmehr gilt: 'Wer zahlt, gewinnt.'" Neben Megaupload gründete Dotcom vor knapp zwei Jahren die Webseite Mega, auf der die Benutzerdaten verschlüsselt werden, so dass Regierungen keinen Zugriff darauf haben. Der Wert der neuen Seite an der neuseeländischen Börse beträgt laut Dotcom 210 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig betont er, dass die Anteile von Mega bei seiner Frau liegen, von der er sich kürzlich getrennt hatte. Das Bild des einsamen und bankrotten Unternehmers bestätigte der The New Zealand Herald in einem Artikel vor drei Tagen. Dem Bericht zufolge lebt Dotcom allein und verlassen in seiner riesigen Villa. Dem widersprach er auf der Londoner Konferenz: "Sie sagten, ich bin ein einsamer Mann in meinem Anwesen, aber meine Kinder leben mit mir hier und ich spiele mit ihnen jeden Tag." Er sei ein glücklicher Mann wegen seiner Kinder. "Wären sie nicht bei mir, wäre alles viel schlimmer." Dotcom droht schlussendlich eine Auslieferung in die Vereinigten Staaten, wo ihn bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Gefängnis erwarten. /DeGi

 

Bild-Quellen:
Flickr / Peter Harrison

News Redaktion
am Mittwoch, 26.11.2014 13:55 Uhr

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