Reisefreiheit von Kim Dotcom massiv eingeschränkt

Megaupload-Gründer Kim Dotcom darf keine Helikopter und Schiffe mehr benutzen. Dies ordnete der für den Prozess zuständige Richter an. Außerdem darf sich Dotcom nicht weiter als 80 Kilometer von seinem Wohnsitz entfernen und muss täglich Meldung bei der Polizei machen. Auch legten einige seiner Anwälte ihre Mandate nieder. Die Nachfolger müssen sich in über 100 Meter dicke Aktenstapel einarbeiten.

Der Prozess gegen Kim "Dotcom" Schmitz, Gründer der Sharehoster Megaupload und Mega, läuft nun bereits seit über zwei Jahren. Am 19. Januar 2012 wurde der gebürtige Deutsche bei einer Razzia wegen schweren Urheberrechtsverletzungen auf seinem neuseeländischen Anwesen verhaftet und sein Vermögen anschließend eingefroren. Später durfte Dotcom wieder auf einen Teil seines Geldes zugreifen, um die laufenden Gerichtskosten zu bezahlen. Dotcom ist nach wie vor auf Kaution frei. In der Gerichtsverhandlung geht es vor allem darum zu klären, ob Dotcom an die USA ausgeliefert werden soll.

In der kommenden Woche wird erneut darüber verhandelt, ob der Internet-Unternehmer gegen Kaution auf freiem Fuß bleiben darf. Für diesen Fall hat Staatsanwältin Christine Gordon strenge Auflagen für Dotcom gefordert, die vom zuständigen Richter, Nevin Dawson, nun offenbar auch angeordnet wurden. Radio New Zealand News zufolge darf Dotcom keine Helikopter und Schiffe mehr benutzen und sich nicht weiter als 80 Kilometer von seinem Haus entfernen. Zudem müsse er sich täglich bei der Polizei melden.
100 Meter dicke Aktenstapel warten auf Dotcoms neue Anwälte
Dawson teilte außerdem mit, dass Paul Davison und Simpson Grierson, zwei Anwälte von Dotcom, ihr Mandat abgeben. Davison war Dotcoms leitender Anwalt seit der Festnahme. Auch der den Mitangeklagten Finn Batato vertretende Jurist Fletcher Pilditch trat von dem Fall zurück. Die Gründe für die Rücktritte sind dem neuseeländischen Gericht zufolge privat und vertraulich. Dotcoms Anwalt Ira Rothken aus den USA will nun möglichst schnell neue gesetzliche Vertreter berufen: "In den vergangenen Tagen haben wir mit anderen Anwälten in Neuseeland geredet." Laut Rothken sei die Situation schwierig, da sich die neuen Juristen in über 100 Meter dicke Stapel an Aktenmaterial einarbeiten müssten. Die Anhörung über das Auslieferungsverfahren an die USA wurde deswegen auf Juni 2015 verschoben. Womöglich geht es also genau darum: Zeit schinden. Sollte Dotcom abgeschoben werden, würden ihm in den Vereinigten Staaten wegen Urheberrechtsverletzungen und Geldwäsche bis zu 20 Jahre Gefängnis drohen. /DeGi

 

Bild-Quellen:
Kim Dotcom - The RAID (YouTube)

News Redaktion
am Dienstag, 18.11.2014 11:19 Uhr

Zuletzt aktualisiert am Uhr





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