Geschlechtsunterschiede bei der IT-Sicherheit?

Einer aktuellen Studie des IT-Sicherheitsunternehmens McAfee zufolge gibt es bei der IT-Sicherheit Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Dem zufolge verhalten sich Frauen im Durchschnitt deutlich riskanter als Männer. Eine Ausnahme bilden lediglich Nutzerinnen von Apple-Produkten.

Im Rahmen von McAfees Studie "Digital Assets 2013" gaben 62% der Männer, aber nur 56% der Frauen an, sich gut über aktuelle IT-Bedrohungen informiert zu fühlen. Ein Risikobewusstsein besteht allerdings auch bei den Frauen offenbar durchaus: 59% der Frauen und 49% der Männer fühlen sich durch Malware und Internet-Kriminalität bedroht. In der Umfrage gaben 59% der Frauen an, auf Sicherheitsmaßnahmen zu verzichten, da sie ihnen zu teuer seien. Bei den Männern waren es 41%.

Während das subjektive Bedrohungsempfinden durchaus noch durch Unterschiede bei Risikobereitschaft oder Selbstbewusstsein zu erklären ist, belegen andere von McAfee erhobene Zahlen, dass die befragten Frauen tatsächlich schlechter gegen Angriffe abgesichert sind als die Männer. Während 69 Prozent der Männer ihren Desktop-PC mit einer Antivirensoftware schützen, haben unter den Frauen nur 56 Prozent eine entsprechende Lösung installiert. Etwas besser abgesichert waren die Laptops der Befragten, die 74% der Herren und 64% der Damen mit einer entsprechenden Software schützen. Auf mobilen Geräten ist die Lage noch schlechter. So findet Sicherheitssoftware für Smartphones nur bei 27% der Männer und 19% der Frauen Verwendung, be Netbooks und Tablets sind es gar nur 14% der männlichen und 10% der weiblichen Nutzer, die auf entsprechende Lösungen zurückgreifen.

Seltener als Windows-Rechner werden Apple-Rechner durch Sicherheitssoftware geschützt. Hier jedoch liegen die Frauen interessanterweise vorn: zwei Prozent der Männer und vier Prozent der Frauen verwenden entsprechend Produkte.

Die von McAfee vorgelegte Studie lässt durchaus einige Fragen offen. So sind die Gründe für Unterschiede zwischen den Geschlechtern vollkommen unklar. Auch ist fraglich, ob der große Fokus auf die Verwendung kommerzieller Sicherheitssoftware als Indikator für sicherheitsbewusstes Verhalten haltbar ist (hier dürften wohl Geschäftsinteressen McAfees eine deutliche Rolle spielen). Dennoch sind die festgestellten Unterschiede eine weitere Untersuchung wert, da sie womöglich einen Hinweis darauf geben, wo bei zukünftigen Informations- und Aufklärungskampagnen angesetzt werden sollte.

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