
Microsoft setzt bei Outlook auf eine vollständige Neuauflage
Der E-Mail-Client Outlook verliert zunehmend an Glanz. Seit Jahren verschlechtert sich die Benutzererfahrung zunehmend. Nutzer reagieren frustriert auf den Wechsel zu einer reinen Web-Anwendung – oft nur noch in einem Desktop-Wrapper eingebettet. Nun steht Microsoft vor einem vollständigen Neustart von Outlook. Das Unternehmen will die Software künftig rund um Künstliche Intelligenz neu ausarbeiten.
Teamumbau und neuer Chef leiten das KI-Projekt ein
Im Zuge des Umdenkens hat Microsoft die Leitung des Outlook-Teams neu besetzt. Gaurav Sareen übernimmt die Führung. Er kündigt radikale Veränderungen an. Laut Informationen des US-Magazins The Verge sollen in den kommenden Monaten und Jahren die umfangreichsten Neuerungen in der Geschichte des Mail-Clients umgesetzt werden.
Outlook soll als 'Body-Double' des Nutzers agieren
Sareen beschreibt die Vision. Dass Outlook künftig wie ein "Body-Double" der Nutzer handeln soll. Die Software soll den Nutzer bei der Bewältigung der Arbeitslast unterstützen. Der KI-Assistent Copilot wird dabei die zentrale Rolle spielen. Er soll Nachrichten lesen – Antworten formulieren und Termine verwalten. Outlook solle durch diese Funktionen zu einem Partner an der Seite des Nutzers werden, so Sareen.
Neue Geschwindigkeit durch Experimente im Wochenrhythmus
Der neue Outlook-Chef plant die Entwicklung deutlich zu beschleunigen. Statt Quartalsentwicklung sollen aktuelle Innovationen wöchentlich getestet werden. Prototypen und neue Features sollen innerhalb weniger Tage erprobt werden. Dieses schnelle Vorgehen soll die Software dauerhaft an die Spitze der KI-gestützten Innovationen bringen.
Kulturwandel im Team: KI als Leitprinzip
Sareen betont, dass KI die Kultur von Outlook bestimmen soll. Er fordert die Mitarbeiter auf – alte Arbeitsweisen loszulassen. Fortschritt soll ebenfalls in schwierigen Phasen erreicht werden – selbst wenn Warten kurzfristig verlockender erscheint. Das Ziel: Outlook von Grund auf neu rund um KI zu gestalten.
Kontroverse Reaktionen und der Blick in die Zukunft
Der Schritt, Outlook komplett neu mit KI zu entwickeln, stößt auf gemischte Reaktionen. Für Nutzer weltweit bedeutet es eine spürbare Veränderung. Diese Entscheidung passt jedoch perfekt zu Microsofts strategischer Ausrichtung auf KI-Dienste und -Produkte. Vor einigen Monaten begann das Software-Unternehmen bereits, das Office-Team neu auszurichten.
Sareen: Überzeugter KI-Enthusiast
Der neue Projektleiter beschreibt sich selbst als "KI-Enthusiasten". In seinem Profil äußert er: „Nächstes Jahr wird jedes Produkt behaupten, KI-nativ zu sein.“ Er warnt jedoch davor, KI nur oberflächlich zu integrieren. Statt oberflächlicher Schlagworte fordert er eine grundfeste Neugestaltung der Produkte und ihrer Kultur.
Kritische Stimmen und offene Fragen
Wie beurteilen Nutzer den radikalen Ansatz? Wäre es sinnvoller gewesen, den zuletzt neu gestalteten One Outlook auf ein höheres Niveau zu bringen? Oder sollte Outlook künftig als Agent im Namen des Nutzers auftreten? Die Diskussion um die Zukunft des E-Mail-Clients ist eröffnet.
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