Nintendo-Studie widerlegt Gaming-Mythos: Spielzeit ist nicht das entscheidende Kriterium

Nintendo-Studie widerlegt Gaming-Mythos: Spielzeit ist nicht das Problem

Neue Erkenntnisse aus der Forschung


Eine Untersuchung der Universität Oxford in Kooperation mit Nintendo of America im März dieses Jahres stellte eine lang gehegte Annahme auf den Kopf. Die Studie belegt – dass die Dauer des Spielens keinen direkten Einfluss auf die mentale Gesundheit ausübt. Stattdessen ist die Integration des Gamings in das eigene Leben ausschlaggebend. Dieser Befund legt den alten Mythos Spielzeit sei automatisch schädlich ad absurdum.



Das Konzept des „Gaming Life Fit“


Ein wichtiger Begriffsbestandteil in der Studie ist „Gaming Life Fit“. Dieser Index beschreibt · ebenso wie ausgewogen das Gaming im Verhältnis zu Arbeit · Beziehungen und ebenfalls Schlaf und emotionaler Stabilität ist. Besonders deutlich wurde, dass Spieler – unabhängig von der absoluten Spielzeit – eine höhere Lebenszufriedenheit aufweisen, wenn Gaming sie unterstützt. Das bedeutet wer sein Hobby so gestaltet, dass es dem Wohlbefinden zuträglich ist, profitiert stark.



Umfangreiche Datenerhebung auf realen Spieldaten


Die Untersuchung umfasste anonymisierte Spielzeitdaten von 703 Nutzern der Nintendo Switch aus den USA. Insgesamt entstanden weiterhin als 140․000 Stunden Spielzeit auf über 150 verschiedenen Titeln. Diese objektiven Informationen wurden mit psychologischen Fragebögen zusammengeführt. Im Gegensatz zu früheren Studien die auf Selbstauskünften basierten, verwendete die Studie digitale Nutzungsprotokolle. So konnten die Forscher eine ganzheitliche Sicht auf das individuelle Gaming-Verhalten gewinnen.



Ergebnisse widerlegen alte Theorien


Die Studie zeigt eindeutig: Es ist unerheblich, ob jemand täglich 30 Minuten oder drei Stunden zockt. Die Spieldauer an sich korreliert kaum mit Stimmungslage Depression oder allgemeinem Wohlbefinden. Ein kurzfristiger Stimmungsschub nach Gaming wurde beobachtet – dieser verschwand jedoch meist innerhalb von zwei Stunden. Frühere Richtlinien wie die „2×2-Regel“ der American Academy of Pediatrics die Bildschirmzeiten begrenzen wollte, gelten nun als veraltet. Laut Oxford ist das Maß für gesundes Gaming vielmehr, ob es das reale Leben unterstützt oder verdrängt.



Gesellschaftliche Implikationen


Herkömmliche zeitliche Begrenzungen greifen zu kurz wie die Forscher betonen. Entscheidend ist vielmehr die Qualität der Spielerfahrung. Spielen das soziale Kontakte fördert Kreativität und Entspannung stärkt, gestaltet sich positiv. Gleichzeitig ist vor allem die subjektive Bewertung des eigenen Spielens entscheidend. Wer Gaming als Bereicherung erlebt – unabhängig von der Dauer –, zeigt höhere Zufriedenheit.



Die Zukunft: „Gaming Life Fit“ als neues Maß


Der Begriff Gaming Life Fit könnte künftig die Grundlage für eine gesunde Einstellung zum Gaming bilden. Der Index hilft dabei zu messen wie gut das Hobby mit weiteren Lebensbereichen harmoniert. Studien zeigen, dass Spieler die ihre Gaming-Aktivitäten als unterstützend empfinden, deutlich bessere mentale Gesundheitswerte haben. Dabei ist es egal – wie viele Stunden sie tatsächlich vor dem Bildschirm sitzen.



Was Zelda und andere Spiele beweisen


Das bekannte Beispiel aus der Welt von Zelda bestätigt: Zocken kann das Wohlbefinden steigern, wenn es das Leben ergänzt. Das Spielen in Hyrule oder anderen virtuellen Welten ist kein Feind, allerdings ein Freund des mentalen Gleichgewichts – vorausgesetzt, es bleibt Teil eines ausgewogenen Lebensstils.



Einschränkungen der Studie


Trotz ihrer Aussagekraft gibt es Einschränkungen. Die Untersuchung bezieht sich nur auf erwachsene Nutzer in den USA. Zudem wurden nur Nintendo-Spiele auf der Switch betrachtet. Spiele auf anderen Plattformen wie PC oder Xbox blieben außen vor. Die Teilnehmenden spielten überwiegend Casual-Games – Hardcore-Gamer wurden kaum erfasst. Trotzdem steht fest: Es gibt kaum Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Spielzeit und psychischer Gesundheit.






Kommentare

Die Ergebnisse belegen, dass der Fokus auf die reine Spielzeit zu einer unscharfen Sichtweise führt. Entscheidungsträger – Eltern und Medien sollten intensiver nach dem individuellen Erleben fragen. Das persönliche Gefühl welche Rolle Gaming im Leben spielt ist wichtiger als die Stundenanzahl. Wie die Studie nahelegt: Das Problem liegt nicht im Spiel an sich, allerdings im Umgang damit.


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