
In Brasilien stehen IPTV-Piraten vor harten Konsequenzen. Ein Gericht in São Paulo hat kürzlich mehrere Angeklagte zu Freiheitsstrafen verurteilt. Diese Strafen sind Teil einer umfassenden Strategie gegen organisierte digitale Kriminalität.
Urteil in São Paulo
Am 24. Juni 2025 entschied das Zweite Gericht für Steuerstraftaten kriminelle Organisationen und Geldwäsche in der Stadt. Die Angeschuldigten erhielten folgende Strafen:
- RMDS der Hauptangeklagte, muss fünf Jahre ins Gefängnis.
- Seine Schwester TMDSB erhielt ähnlich wie fünf Jahre Haft.
- GFL, ein Freund und Komplize, wurde zu vier Jahren verurteilt.
Richterin Marcia Mayumi Okoda Oshiro stellte die Schwere der Vergehen klar dar. Die Angeklagten hatten über Jahre hinweg Millionen aus dem Verkauf von illegalen IPTV-Abos gewaschen. Diese Geschäfte wurden über ein komplexes Tarnfirmen-Konstrukt abgewickelt.
Das kriminelle Geschäftsmodell
Die Ermittlungen offenbarten ein gut strukturiertes System. RMDS betrieb die App MP 2․0 meuplayer.me. Diese App ermöglichte den illegalen Verkauf von Pay-TV-Inhalten. Über 5․000 Einzahlungen summierten sich zu weiterhin als 3⸴25 Millionen Brasilianischen Real was etwa 501․804 Euro entspricht.
## Die Highlights der Ermittlungen
Einige Aspekte der IPTV-Ermittlungen stachen besonders hervor:
- Top Host Soluções diente als Vehikel für die Geldwäsche.
- Verdächtige hohe Umsätze erregten das Augenmerk der Behörden.
- RMDS erwarb einen Porsche Cayenne GTS.
- Eine Immobilie in São Paulo wurde für 579․000 R$ (~circa․ 90․851 Euro) gekauft.
- 300.000 R$ (~circa․ 47․039 Euro) wurden in private Rentenversicherungen investiert.
- Es gab 99 Geldüberweisungen zwischen RMDS und TMDSB um Gelder zu verschieben.
- TMDSB kassierte über 1 Million R$, teils aus nicht nachvollziehbaren Quellen.
- GFL unterstützte die Geldverschiebungen mit 33 Transfers, teilweise über das Konto seiner Mutter.
Operation 404: Schlag gegen die IPTV-Szene in Brasilien
Die Verurteilungen sind Teil der Operation 404. Diese großangelegte Anti-Piraterie-Kampagne wird vom brasilianischen Justizministerium geleitet. Unterstützer wie die Alianza contra la Piratería Audiovisual haben aktiv gegen digitale Piraterie-Strukturen vorgegangen. Es wurden gezielte Maßnahmen gegen App-Stores, Hosting-Firmen und Zahlungsdienstleister unternommen. Die MeuPlayer-App wurde von Plattformen wie APKCombo und APKFun entfernt, anschließend sie Hunderttausende Downloads erreicht hatte.
Prozess und Verteidigung
Die Verteidigung der Angeklagten versuchte, das Verfahren infrage zu stellen. Sie hielten die Beweise für illegal und bestritt der Vorsatz. Richterin Oshiro wies dies jedoch vehement zurück. Geldwäsche ist ein eigenständiges Verbrechen und steht unabhängig vom zugrunde liegenden Urheberrechtsverstoß.
Reaktionen auf das Urteil
Die Alianza contra la Piratería Audiovisual äußerte sich klar: „Dieser Fall zeigt. Dass Piraterie nicht ungestraft bleibt. Die Justiz greift ein und wird diejenigen bestrafen die geistiges Eigentum verletzen.“ Das Urteil ist Teil eines Trends zu härteren Strafen für IPTV-Betreiber in Brasilien.
Kommentare
Die Haftstrafen für IPTV-Piraten sind weiterhin als nur ein Zeichen. Brasilien setzt ein starkes Zeichen gegen digitale Piraterie. Zukünftig müssen alle die Streaming-Piraterie als unproblematisches Geschäft betrachten, mit härteren Maßnahmen rechnen. Es handelt sich um einen Weckruf für die Szene. Die Jagd auf die Piraten wird immer professioneller und entschlossener.