Ray-Ban Meta Glasses: Dauerüberwachung mittels smarter Technologie

Ray-Ban Meta Glasses: Dauerüberwachung im Sonnenbrillengehäuse

Die Datenschutzbehörde BfDI informiert auf ihrer Website über datenschutzrelevante Aspekte der Ray-Ban Meta Smart Glasses. Diese Wearables sind seit Oktober 2023 erhältlich. Die Nutzung erlangt erst seit April dieses Jahres zu äußerster Kritik. Ein Grund dafür ist die Einführung von KI-Funktionen in der EU. Mike Kuketz, ein Datenschützer, äußert eindringliche Warnungen vor dem Einsatz dieser smarten Sonnenbrillen.



Design und Preis-Leistungs-Verhältnis


Die stilvolle Sonnenbrille kostet hierzulande über 300 Euro. Fünf Mikrofone und Kameras zeichnen nahezu alles um den Träger auf. Nutzer können die Aufnahmen über Meta-Plattformen wie Facebook oder Instagram teilen. Livestreams aus der First-Person-Perspektive stellen eine weitere Möglichkeit dar. Die hochauflösenden Kameras machen die Brillen ebenfalls für unerwünschte Aufnahmen geeignet was besonders für Release Groups von Interesse sein könnte.



Verkaufszahlen und KI-Identifikation


Meta, Ray-Ban und EssilorLuxottica haben gemeinsam über zwei Millionen Geräte im letzten Jahr verkauft. Die KI soll dabei helfen – Gegenstände zu identifizieren. Allerdings ist die Nutzung nur mit einem Meta-Account möglich. Wer keinen hat – kann die Brille nicht nutzen.



Datenübertragung und Datenschutz


Beim normalen Gebrauch überträgt das Gerät Daten an die App auf dem Smartphone. Bei aktivierter Cloud Processing-Funktion wandern Aufnahmen an einen Meta-Server. Jede Interaktion mit Facebook und Instagram kann zusätzliche Datenübertragungen Initiieren. Wer der Datenverarbeitung nicht zustimmen möchte muss aktiv widersprechen.



Änderungen der Datenschutzbestimmungen


Im April 2025 wurden neue Datenschutzbestimmungen eingeführt. Diese Änderungen erregten Bedenken bei Beobachtern. Zuvor galten die Wearables als "bessere Kopfhörer". Einige KI-Funktionen waren vorübergehend deaktiviert worden um den Datenschutzvorschriften zu entsprechen. Nach der Aktualisierung kann die KI mittels des Sprachbefehls "Hey Meta" aktiviert werden was jedoch auch das ständige Aktivieren der Kameras zur Folge hat.



Kritische Stimmen zur Aufzeichnung und Datenspeicherung


Trotz der Zusage von Meta die Aufnahmen nicht für KI-Training zu verwenden, gibt es Skepsis. Mike Kuketz merkt an die gespeicherten Audiodaten würden für das Training der KI-Systeme genutzt. Die Möglichkeit Sprachaufnahmen vom Smartphone zu deaktivieren fällt weg. Nutzer können die Audiodateien lediglich über die Meta Ray-Ban App löschen.



Überwachung und Persönlichkeitsrechte


Die Ray-Ban Meta wird als tragbares Überwachungsgerät beschrieben. Personen könnten unbemerkt aufgezeichnet werden. Das Teilen von Aufnahmen, ohne Einwilligung der gefilmten Personen, verstößt gegen das deutsche Recht am eigenen Bild. Die gesellschaftliche Normalisierung solcher Technologien könnte jedoch problematisch werden.



Herausforderungen der Regulierung


Es existieren zwar rechtliche Grundlagen zum Datenschutz. Doch in der Praxis mangelt es oft an Kontrolle und Bewusstsein. Kotzecks Aussage spiegelt eine besorgniserregende Wahrheit wider.



Sprachassistenz – Ein Mangel an Verfügbarkeit


Aktuell sprechen die Ray-Ban Meta Smart Glasses nur Englisch Französisch Italienisch und Spanisch. Die Entwicklung der deutschen Sprachsteuerung steht noch aus.



Insgesamt bleibt unklar, ebenso wie sich diese Technologien auf die Gesellschaft auswirken werden. Der Schutz der Privatsphäre muss in der modernen Welt als essenzielles Gut verstanden werden. Für die Käufer stellt sich die Frage ob sie bereit sind solche Risiken einzugehen.






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