Twitch sperrt Streamer wegen Multichat – Fragen nach Gleichheit

Twitch sperrt Streamer wegen Multichat – Doppelstandards beim Simulcasting?

Ein Twitch-Streamer wurde aufgrund eines Multichat-Overlays von der Plattform gesperrt. Diese Art der Anwendung steht bei populären Streamern häufig ungestraft zur Diskussion. Die Kritiker fragen sich: Gilt das Regelwerk nur für die „Kleinen“? Bei den großen Streamern schaut man anscheinend weg.



Ein Tag Sperre für ein einfaches Overlay


Am 17. Juni 2025 erhielt der Twitch-Streamer Nutty (@nuttylmao) eine Sperre. Die Plattform warf ihm einen Verstoß gegen die Simulcasting-Richtlinien vor. Seiner Meinung nach war der Grund das Multichat-Overlay, das im Livestream sichtbar war. Das Overlay kombiniert verschiedene Live-Chats aus Plattformen wie Twitch und YouTube in einem Fenster. Diese Praxis ist jedoch vielerorts unerwünscht. Twitch legt in seinen Simulcasting-Richtlinien fest, unter welchen Bedingungen diese Praxis toleriert wird.



Nutty kann kaum glauben was passiert ist. Seine Strafbenachrichtigung zeigt eine 1-Tages-Sperre die Löschung von VODs und Clips und ebenfalls eine 90-tägige Verwarnung. Ein aufkommendes Problem war demnach nicht das Multistreaming an sich, allerdings die Sichtbarkeit des Multichats. Offenbar gilt: Der Twitch-Multichat ist verboten, sobald er für die Zuschauer sichtbar ist.



Ist das Regelwerk wirklich gerecht?


Nach Nuttys Tweet meldete sich der Twitch-Streamer Eljayem zu Wort. In einem öffentlichen Beitrag auf X (ehemals Twitter) kritisierte er die inkonsistente Durchsetzung der Twitch-Regeln als ungerecht. Eljayem ist empört. Große Streamer verletzen häufig die Nutzungsbedingungen ohne Konsequenzen. Er hat sogar beobachtet – ebenso wie sie diese Regeln während eines Streams mit dem CEO brechen.



Die Vorwürfe der Doppelmoral stehen im Raum. Es scheint wie müssten sich große Streamer nicht an die Simulcasting-Regeln halten, während kleinere und mittlere Kanäle konsequent bestraft werden. Twitch bestraft demnach selektiv.



Ein Einzelfall oder ein Muster?


Die offiziellen Regeln für das Simulcasting wurden Ende 2023 eingeführt. Streamer dürfen ihre Inhalte genau auf mehreren Plattformen wie YouTube, Facebook oder TikTok verbreiten. Diese Erlaubnis kommt jedoch mit klaren Vorgaben. Twitch definiert genau – wann Simulcasting erlaubt ist.



Twitchs Regeln für Simulcasting


1. Plattform-Gleichwertigkeit: Twitch darf nicht schlechter dargestellt werden als andere Streaming-Plattformen.
2. Keine aktiven Links: Klickbare Links zu konkurrierenden Plattformen im Chat sind untersagt.



3. Fokus auf Twitch: Twitch muss als Haupt-Plattform klar erkennbar bleiben – sowie visuell als auch inhaltlich.



Ein Multichat-Overlay mit Logos von anderen Plattformen kann dadurch als Verstoß gewertet werden. Auch wenn lediglich Kommentare angezeigt werden. Nutty hat das am eigenen Leib erfahren müssen. Er wurde wegen dieses Overlays gesperrt.



Das eigentliche Problem liegt in der Unklarheit der Regeln. Oft wirkt die Durchsetzung willkürlich.



Zweierlei Maß – Wer wird bestraft?


In der Diskussion fällt auf, dass kleinere Streamer für minimale Verstöße bestraft werden, während große Kanäle weiterhin Multichats und Plattformlogos verwenden dürfen. Der Fall Nutty legt nahe: Auf Twitch zählt nicht immer das was man tut sondern auch wer man ist. Twitch sperrt Accounts eventuell dann wenn die Betroffenen zu klein sind um sich zu wehren.



Die Fragen bleiben: Wer ist betroffen? Gelten die Regeln wirklich nur für die Kleinen? Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Erfahrungen oder Meinungen zu diesem Thema sind willkommen.






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