Die Realität des Passwort-Sharings bei Streaming-Diensten

Passwort-Sharing bei Netflix & Co.: Streaming-Nutzer pfeifen auf das Verbot

Streaming-Dienste stehen vor neuen Herausforderungen. Trotz strenger Regelungen pfeifen viele Nutzer auf die verbotenen Praktiken. Netflix und Co. haben versucht dem entgegenzuwirken allerdings eine aktuelle Studie zeigt. Dass Passwort-Sharing nach wie vor boomt.



Zahlen und Fakten zum Passwort-Sharing


Eine Studie von BearingPoint enthüllt interessante Details. 19 % der Netflix-Abonnenten teilen ihre Logins mit Personen außerhalb ihres Haushalts. Im Gaming-Bereich ist der Anteil noch höher – 49 % der Nutzer von Netflix Games geben ihre Passwörter weiter. Auch die Musikplattformen sehen ähnliche Trends: 35 % der Nutzer bei YouTube Music und 41 % bei internationalen Zeitungsabos nutzen geteilte Logins. Selbst bei Disney+ teilen 21 % ihre Zugangsdaten.



Digitale Abos und Kosten


Die Nutzer sind oft bereit weiterhin zu zahlen. Im Durchschnitt besitzen deutsche Nutzer mehr als vier kostenpflichtige Abos und zahlen rund 55 Euro monatlich für digitale Inhalte. In der Realität liegt die Zahlungsbereitschaft jedoch nur bei 34 Euro. Besonders im Gaming-Bereich zeigt sich ein hohes Ungleichgewicht: Die tatsächlichen Ausgaben belaufen sich auf 93 Euro, während die Schmerzgrenze der Nutzer bei nur 24⸴40 Euro liegt.



Strategien der Nutzer


Um die Kosten zu senken, wenden viele Nutzer zwei Hauptstrategien an. Kombipakete und werbefinanzierte Abos gewinnen an Beliebtheit. Laut der Studie haben 59 % Interesse an vergünstigten Bündelangeboten, meist in Verbindung mit Internetverträgen. Etwa ein Viertel der Befragten nutzt bereits solche Modelle.



Die Kundenzufriedenheit bleibt hoch


Trotz der Preissteigerungen sind über 90 % der Nutzer mit ihren bestehenden Abos zufrieden. Spotify hat mit 99 % Zufriedenheit die Spitze erreicht, gefolgt von Apple Music und YouTube Music. Netflix und YouTube sind die beliebtesten Plattformen – 87 % der Befragten nutzen diese regelmäßig.



Anbieter unter Druck


Die Anbieter stehen vor einem Dilemma. Nur 4 % der Nutzer planen, neue Abonnements abzuschließen. Die Kaufzurückhaltung ist hoch. Netflix hat Maßnahmen ergriffen – dazu gehören Geräte- und Standortbindung oder Zusatzkosten für Nutzer außerhalb des Haushalts. Dennoch zeigt sich – dass viele diese Regelungen umgehen.



Die Zukunft der Streaming-Anbieter


Der Markt für digitale Abos steht an einem Wendepunkt. Eine grundlegende Änderung der Preisgestaltung und attraktive Bundles sind notwendig. Studienautor Thomas Heiß betont, dass Anbieter die nur Verbote aussprechen verlieren werden. Wer dagegen flexibler auf die Bedürfnisse der Nutzer reagiert, hat die besten Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft.






Kommentare

Das Passwort-Sharing bei Streaming-Diensten ist ein gesellschaftliches Phänomen. Anbieter müssen innovative Wege finden – um Nutzerbindung zu stärken. Andernfalls riskieren sie; an Relevanz zu verlieren.


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