Belgien verstärkt Maßnahmen gegen illegale Websites

Belgien Site-Blocking: 147 illegale Websites in einem Jahr betroffen

Die belgische Regierung hat in einem Jahr intensive Schritte gegen illegale Streaming- und IPTV-Websites unternommen. Der föderale öffentliche Dienst für Wirtschaft (SPF) ist seit einem Jahr aktiv bei der Bekämpfung dieser Probleme. Eine neue Abteilung namens „Anti-Piracy“ koordiniert die Netzsperren in Belgien. Im Vergleich zu Deutschland zeigt Belgien ein beeindruckendes Ergebnis.



147 illegale Sites gesperrt


In Zusammenarbeit mit den Justizbehörden hat die SPF innerhalb von nur einem Jahr 147 Netzsperren eingerichtet. Diese Maßnahmen begannen am 1. Juni 2024. Im Durchschnitt dauerte es lediglich sechs Tage vom Eingang der Meldung bis zur Durchführung der Sperrung. Ständig tauchen neue Piraterie-Portale auf. Außerdem neigen Betreiber dazu, neue Mirror-Websites für bereits gesperrte Domains schnell zu aktivieren.



Betroffene Inhalte und technische Herausforderungen


Die gesperrten Websites bieten zahlreiche illegale Inhalte an. Dazu gehören Live-Sportveranstaltungen, Serien und Filme. Die Übertragung erfolgt oft ohne zusätzliche Hardware. Häufig werden spezielle Apps und ebenfalls modifizierte Geräte wie Android-Boxen oder Set-Top-Boxen benutzt um auf diese Inhalte zuzugreifen.



Die SPF hat in 15 Fällen Verkäufern illegaler IPTV-Geräte gegenbestimmt. Durch koordinierte Ermittlungen mit der Polizei wurden etwa 3․500 Decoder beschlagnahmt. Die Anti-Piracy-Abteilung klärt auch online über die Risiken illegaler Inhalte auf. Dennoch wird die Aufklärung durch die hohen Preise legaler Streaming-Dienste erschwert.



Herausforderungen im Kampf gegen Piraterie


Ein wesentliches Problem bleibt die Einfachheit, mit der Nutzer Netzsperren umgehen können. Das Ändern des DNS im Browser wird kaum wahrgenommen. Alternativ könnten Nutzer ein VPN-Programm installieren um ihren Internetverkehr zu verschlüsseln. Doch viele scheuen sich vor der Anpassung ihrer technischen Einstellungen. Das Hase-und-Igel-Spiel bleibt bestehen.



Ausblick auf zukünftige Maßnahmen


Sobald weiterhin Zuschauer illegale Alternativen nutzen, könnte sich die Situation verschärfen. In Ländern wie Frankreich haben Bezahlfernsehanbieter und Fußballverbände bereits begonnen, Druck auf Internet-Provider und DNS-Anbieter auszuüben. Ähnliches könnte auch in Deutschland geschehen. Die Frage bleibt offen. Wann werden auch deutsche Regierungen solche Maßnahmen berücksichtigen?






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