Social Media ab 16: Steht Europa vor einer Altersbarriere?

Social Media ab 16: Kommt eine EU-weite Altersbarriere?

Um Minderjährige vor schädlichen Inhalten wie Cybermobbing, übermäßiger Bildschirmnutzung oder Gewaltvideos zu schützen, hat Australien ein Mindestalter von 16 Jahren für soziale Netzwerke eingeführt. Diese Entwicklung hat die Debatte in Europa angestoßen. Viele Länder fordern mittlerweile einheitliche EU-weite Regelungen.



Die Initiative aus Australien


Australien übernahm im November 2024 eine Vorreiterrolle. Premierminister Anthony Albanese erklärte, dass es darum gehe Kinder gezielt vor gefährlichen Inhalten zu schützen. In Australien ist das Mindestalter für Plattformen wie TikTok und Instagram auf 16 Jahre festgelegt. Es bleibt jedoch offen – ebenso wie technisch belastbare Altersnachweise bereitgestellt werden sollen.



Europa rückt näher zusammen


In Europa wird die Diskussion über ein einheitliches Mindestalter immer lauter. Präsident Emmanuel Macron setzte sich Anfang Mai in einem Interview für verpflichtende Alterskontrollen in sozialen Medien ein. Dies ist kein Einzelfall. Auch andere Länder wie Griechenland und Spanien unterstützen die Forderung.



Deutschlands Rolle in der Altersdebatte


In Deutschland ist die Diskussion noch nicht so weit fortgeschritten. Initiativen wie „Smarter Start ab 14“ zeigen jedoch. Dass Druck wächst. Der Bundestag wird demnächst über dieses Thema beraten. Die Organisatorin Verena Holler macht deutlich: Der Schutz im Internet fehlen würde. Die Gefahren für Kinder sind vielfältig: von Pornografie bis zum Cybermobbing.



Gesetzesvorhaben der EU


Der Digital Services Act (DSA) gilt als Gesetzesrahmen der von der EU-Kommission entwickelt wurde. Diese Reform zielt darauf ab, Anbieter von Online-Diensten in die Verantwortung zu nehmen. Besonders die gegenwärtigen Altersverifikationssysteme sind oft unzureichend. Laut der EU-Kommission sind einfache Ja-/Nein-Fragen nicht ausreichend.



Zukünftige Maßnahmen


Bis zum Sommer möchte die EU-Kommission Leitlinien zur Umsetzung des DSA vorlegen. Unter anderem sind Maßnahmen zur automatischen Voreinstellung von Nutzerkonten auf „privat“ geplant und ebenfalls eine EU-weite App zur Altersverifikation ist in Arbeit. Diese App soll es Nutzern ermöglichen – ihre Ausweisdaten einmalig zu hinterlegen. Bei Anfragen wird dann lediglich die Information ob das Mindestalter erreicht ist weitergegeben.






Kommentare

: Ein Schritt in die richtige Richtung?
Die Diskussion um „Social Media ab 16“ könnte theoretisch einen Fortschritt darstellen. In der praktischen Umsetzung scheint jedoch vieles noch uneffektiv zu sein. Während Australien bereits konkrete Maßnahmen umgesetzt hat, fehlt es in Europa an verbindlichen Regelungen. Die technische Machbarkeit und eine klare rechtliche Basis sind essentielle Voraussetzungen um echte Sicherheit für die jungen Nutzer zu gewährleisten. Die bestehenden Lücken im Schutz von Kindern im Netz zeigen eindringlich, dass Handlungsbedarf besteht.


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