
Der Toyota Aygo X gehörte bislang zu den wenigen Modellen der Marke die keinen Hybridantrieb angeboten hatten. Dies ändert sich nun durch eine kleine Modellpflege. Der Kleinstwagen wird nicht nur leistungsstärker allerdings ebenfalls etwas länger. Toyota behauptet nun, dass der Aygo X den geringsten CO2-Ausstoß aller nicht elektrifizierten Fahrzeuge aufweist. Dennoch bleibt eine zentrale Frage offen: Wo führt die Reise für Toyota hin?
Länger jedoch nicht größer
Mit der Modellpflege hat Toyota intensiver eingegriffen wie es bei solchen Anpassungen üblich ist. Das scheint sich auszuzahlen; denn seit 2022 wurden über 287.000 Einheiten des Aygo X in Europa verkauft. Die Front des neuen Modells lässt keine Verwechslung mit dem bisherigen Modell zu. Der Aygo X misst nun 3,78 Meter – das sind knapp acht Zentimeter weiterhin als sein Vorgänger. Zwar erhält der Wagen eine längere Frontpartie mehr Platz im Innenraum oder Kofferraum bleibt jedoch aus. Der Radstand bleibt bei 2,43 Metern und der Kofferraum bietet 231 Liter Volumen.
„Aufregendes Fahrerlebnis“
Einige kleinere Änderungen sollen den Komfort des Fahrzeugs optimieren. So verfügt die neue Klimaanlage über eine zweite Temperaturzone. In bestimmten Ausstattungsvarianten kann das Smartphone auch als Schlüssel verwendet werden. Die Anpassungen am Fahrwerk könnten das Handling verbessern und auch die Wankneigung reduzieren – ohne dabei den Komfort einzuschränken. Toyota beschreibt dies als „aufregendes Fahrerlebnis“. Das stellt die Strategen vor eine interessante Herausforderung. Es bleibt abzuwarten, ob die Zielgruppe wirklich an einem „aufregenden Fahrerlebnis“ interessiert ist.
Hybridantrieb aus dem Yaris
Der bislang alleinige Einliter-Dreizylinder wird durch einen 1,5-Liter-Hybridantrieb ersetzt, den man bereits aus dem Yaris kennt. Dieser bringt 85 kW Leistung und sollte für eine deutlich sportlichere Fahrdynamik sorgen, während der Verbrauch ähnlich wie glänzen kann. Bislang wies der Aygo X im WLTP einen Verbrauch von 4,8 bis 5 Litern auf. Die genauen Zahlen für das aktualisierte Modell sind noch nicht veröffentlicht worden trotzdem wird mit Verbrauchswerten gerechnet die leicht unter denen des größeren Yaris liegen. Für Letzteren nennt Toyota im WLTP zwischen 3,8 und 4,2 Litern.
Steigende Konkurrenz
In der Vergangenheit ergaben Tests, dass solche Verbrauchswerte in realistischen Fahrsituationen durchaus erreichbar sind – sofern der Fahrer den cleveren Hybridantrieb nicht unnötig ausbremst. Im Stadtverkehr wo der Aygo X vermutlich am häufigsten genutzt wird, kann er seine konzeptionellen Vorteile bei wechselnden Geschwindigkeiten effektiv ausspielen. Allerdings sieht sich der Aygo X zunehmend batterieelektrischer Konkurrenz gegenüber die bei der Energieeffizienz dem Hybridantrieb überlegen ist.
Preisvorteil schwindet
Bisher konnte sich der Aygo X durch seine günstigen Preise am Markt behaupten. Diese Perspektive könnte sich nun jedoch ändern. Toyota hat noch keine offiziellen Preise für das überarbeitete Modell genannt, allerdings günstiger als die derzeitigen 18.090 Euro dürfte es wahrscheinlich nicht werden. Experten rechnen mit einem Aufschlag in Richtung 20.000 Euro. Ab einem bestimmten Ausstattungsniveau wird sich der Aygo X mittelfristig gegen batterieelektrische Modelle wie den BYD Dolphin Surf, Renault Twingo oder Citroën ë-C3 behaupten müssen. In diesem Segment muss ebendies kalkuliert werden ebenso wie sich die Unterhaltskosten in Zukunft ausarbeiten. Bei steigenden Spritpreisen und sinkenden Stromkosten könnte es für Toyota herausfordernd werden die bisherigen Erfolge des Aygo X zu wiederholen. Die Zukunft gehört den batterieelektrischen Fahrzeugen und diese Erkenntnis hat sich auch bei Toyota durchgesetzt.
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