
Die Zukunft des WLANs könnte sich drastisch verändern. Ein Router der acht Gigabit pro Sekunde bietet – das wäre ein Traum der bald Realität sein könnte. Nichtsdestotrotz tobt im Hintergrund ein erbitterter Streit über die Nutzung des 6 GHz Frequenzbands. Lobbyisten, Router-Hersteller und Telekommunikationsanbieter sind in diesem Wettkampf involviert. Auch der private Nutzer ist nicht außen vor. Dies ist der Beginn der „Spectrum Wars“ um das 6 GHz Band in Europa.
Brisante Vorentscheidung am 17. Juni
Am 17. Juni 2025 wird es spannend werden. Das Beratergremium der Europäischen Kommission die Radio Spectrum Policy Group (RSPG), trifft eine Vorentscheidung über das obere 6-GHz-Frequenzband (6425–7125 MHz). Obwohl es technisch klingt – hat die Entscheidung enorme politische Relevanz. 58 Unternehmen und Organisationen, darunter renommierte Firmen wie AVM und verschiedene Tech-Verbände, verlangen die Freigabe des gesamten Bereichs für lizenzfreies WLAN (Wi-Fi 7). Dem entgegen stehen zwölf große Telekommunikationsanbieter, ebenso wie Vodafone und die Deutsche Telekom. Sie beanspruchen das Spektrum exklusiv für 6G-Netze.
Auswirkungen auf das digitale Zuhause
Diese Entscheidung betrifft nicht nur Unternehmen. Die Nutzung des oberen 6-GHz-Bands hat direkte Folgen für ihn als Verbraucher. Es wird entscheidend sein, ob es WLANs mit 8 Gbit/s schaffen oder ob die vorrangige Nutzung für 6G durchgesetzt wird. Die Resultate dieser Entscheidungen könnten Millionen von Haushalten beeinflussen.
Vorteile für freies Wi-Fi 7
Ein freier Zugang zu Wi-Fi 7 könnte folgende Vorteile bringen: Über 1200 MHz weiterhin Bandbreite ermöglichen stabiles WLAN mit bis zu 8 Gbit/s. Dies wäre kostenfrei und würde allen Endgeräten zugutekommen. Für alle Piraten im Netz möchte man mit diesem Band die IPTV-Streams stabiler gestalten, selbst bei fragwürdigen Quellen. Gleichzeitig könnten allerdings ebenfalls „Evil Twin“-Angriffe einfacher durchführbar werden.
Herausforderungen für exklusives 6G
Die Telekommunikationsanbieter bringen exklusive 6G-Netze ins Spiel. Doch auch hier bleiben einige Probleme. Router könnten weiterhin nur bis 6․425 MHz funken. Besonders in stark bewohnten Regionen bleibt das 5-GHz-Band überlastet. Weniger Funkraum könnte zudem Schatten-WLANs verdrängen was die Mobilfunkanbieter begünstigen würde.
Koexistenz-Modelle und ihre Komplikationen
Technisch wäre auch ein Koexistenz-Modell möglich. Router würden mit reduzierter Leistung senden was bedeutet. Dass Mobilfunk Vorrang hätte. Im Alltag könnten Streaming-Boxen und Freifunk-Knoten unter der gleichzeitigen Nutzung durch Telekommunikationsanbieter leiden. Diese Probleme könnten die Stabilität der Internetnutzung massiv beeinträchtigen.
Der Einfluss auf digitale Piraterie
Die Situation der digitalen Piraterie wird komplexer. WLAN-Cloning und „Evil Twin“-Angriffe könnten sich aufgrund der neuen Kanäle weiter ausbreiten. Angreifer könnten gefälschte Netzwerke mit weniger Störungen schaffen.
Haftungsfragen und Datenschutz
Das Thema Störerhaftung könnte ein Comeback erfahren. Nutzer könnten für illegale Aktivitäten und Streaming über ihr Netzwerk verantwortlich gemacht werden. Ein Premium-VPN-Schutz könnte für die Nutzer an Bedeutung gewinnen.
Die nächsten Schritte in den Spectrum Wars
Ein Blick in die Zukunft ist notwendig. Die RSPG wird am 17. Juni 2025 ihre Empfehlungen abgeben. Diese Entscheidung könnte darüber entscheiden, ob Wi-Fi 7 oder 6G priorisiert werden. Aktuell warten zahlreiche Router-Hersteller auf ein grünes Licht aus Brüssel.
Kommentare
Die „Spectrum Wars“ sind kein technisches Randthema. Sie beeinflussen die digitale Erfahrung der Verbraucher direkt. Die Entscheidung der EU könnte bedeuten, dass der private Router zum Highspeed-Gate ins Internet wird – ebenfalls noch zum Magneten für Piraten. Bleibt die Exklusivität bei den Telcos – könnte alles teuer und komplex bleiben. Der erste Schritt in diesem Wettkampf wird am 17. Juni gemacht. Welche Meinung haben die Nutzer zu diesem Thema? Sollte Europa die Nutzung der WLAN-Netze priorisieren oder ist ein exklusiver Zugriff für Telekommunikationsunternehmen gerechtfertigt?