
Die kürzliche Sperre von Pornhub in Deutschland hat in der Öffentlichkeit für Aufregung gesorgt. Diese wurde nur einen Tag später als wirkungslos erachtet. Ein wichtiger Punkt bleibt: Wem nützt der Streit um den Jugendschutz?
Eine verzögerte Reaktion
Vor etwa 25 Jahren wurde das Internet in Deutschland dank DSL für die breite Masse zugänglich. Trotz der Fortschritte waren die Bemühungen der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) eher spät. Erst mit rund 20 Jahren Verspätung wurde der Jugendschutz im Internet in den Fokus gerückt. Die Einführung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) fand zwar bereits 2003 statt, allerdings die Kennzeichnungspflichten für Pornoseiten kamen erst 2020 hinzu. Ein Versagen – das klar auf die Politik zurückzuführen ist.
Die gescheiterte Regulierung
Im März 2023 beschloss die KJM die Sperrung von xhamster, doch dieäre Domain wurde durch einen leichten Trick schnell umgangen. Die Betreibergesellschaft zitierte einfach eine neue Subdomain. Ähnlich blieb der Erfolg aus wie die fünf größten Internet-Service-Provider (ISPs) angewiesen wurden, Domains wie de.pornhub.com zu sperren. Diese waren jedoch recht schnell wieder erreichbar.
Verwirrung bezüglich der Sperren
Im Jahr 2024 wurden die neuen Sperren ausgerufen. Dennoch blieben viele Inhalte für die Nutzer weiterhin zugänglich. Die Provider-geführten Maßnahmen standen im besten Fall nach dem Gesetz. Der Zugang zu freizügigen Inhalten blieb jedoch für viele weiterhin ein Kinderspiel. Diese Spirale der Sperren scheint einem endlosen Wettlauf zu gleichen.
Wirkungslose Maßnahmen
Die Methoden der KJM und der ISPs zeigen kaum Effektivität. Mit der Nutzung von VPNs oder Proxys können Nutzer schnell und unkompliziert alle Sperren umgehen. Diese Dienste sind oft kostenlos und ermöglichen einen einfachen Zugang zu den so genannten "gesperrten" Inhalten. Die Frage drängt sich auf: Was ebendies bringen die Sperren dann wenn Google keine gesperrten Anbieter in seinen Suchergebnissen anzeigen darf?
Ein paradoxes System
Die Unsicherheit ebenso wie Jugendliche mit den Sperren umgehen bleibt bestehen. Eltern sind gefordert – ihren Kindern Medienkompetenz zu vermitteln. Wer jüngere Generationen vor den Gefahren des Internets schützen möchte, sieht sich mit erzieherischen Herausforderungen konfrontiert.
Fehlende Transparenz
Passend zu diesem ganzen Durcheinander ist die Frage nach der Transparenz der KJM. Mehrere Anfragen bezüglich einer öffentlichen Liste gesperrter Domains blieben unbeantwortet. Die Frage · ob die Blockaden nicht vielmehr Erwachsene als Jugendliche betreffen · bleibt ähnelt unklar. Die Unfähigkeit, Altersverifikationen auf Millionen von Seiten kontrollieren zu können, wird ähnlich wie angezweifelt.
Kommentare
: Fragen bleiben offen
Letztlich zeigt die derzeitige Lage, dass das Streben nach Jugendschutz im Netz auf ernsten Hindernissen stößt. Die Kontaktaufnahme mit relevanten Unternehmen verlief unerfreulich. Fragen über die Relevanz der Domainänderungen und die Effektivität des Gesetzes, bleiben unbeantwortet.