
Ein großes Problem
Immer weiterhin Menschen erhalten Kontaktanfragen über Telegram zu Fake-Bewertungen. Ein Fremder mit ausländischer Telefonnummer nimmt unvermittelt Kontakt auf. Oft beginnt das Gespräch mit der Frage – ob man nicht sein Einkommen steigern möchte. Wer könnte da schon ablehnen? Es sei angeblich sehr einfach und man könnte „viel Geld“ verdienen. Doch hinter diesen Versprechungen verbergen sich unzuverlässige Anbieter.
Die Masche der Betrüger
Die Betrüger agieren oft gezielt. Sie suchen nach Nutzern aus bestimmten Ländern um gefälschte Bewertungen für Hotels und Gaststätten zu erstellen. In Deutschland sind die Anfragen besonders häufig. Die Anrufer nutzen oft nur einen Vornamen und konzentrieren sich rasch auf das Geldverdienen – alles angeblich ohne steuerliche Verpflichtungen. Man verspricht bis zu 300 Euro pro Tag. Diese Angebote sind viel zu verlockend – um wahr zu sein.
Missbrauch von Daten
In einem weiteren Fall berichtete ein Nutzer, dass seine Handynummer aus einer Amazon-Bestellung missbraucht wurde. Rund vier Wochen nach der Bestellung erhielt er mehrere Angebote via Telegram, WhatsApp und SMS. Man bot ihm fünf Euro für jede gefälschte Bewertung an. Die Angebote variieren. Mal sollte er Fake-Profile erstellen, mal ein Fake-Chatter bei OnlyFans werden – stets jedoch ohne versteuerte Einnahmen.
Fokus auf Luxushotels
Die Botschaften der Fake-Dienstleister richten sich häufig auf exklusive Hotels in großen Städten. Eine Anbieterin namens „Wendy“ offerierte dem Nutzer unter anderem, dass er Links zu Luxushotels liken sollte. Für vier gefälschte Bewertungen sollten 20 Euro bezahlt werden. Doch der Betrüger scammt nicht nur den Hotelman, allerdings ebenfalls den vermeintlichen „Bewertungsersteller“. Nach dem Einreichen der Arbeit einmal blockiert war der Kontakt tatkräftig verschwunden. Wer glauben möchte mit solchen Angeboten Geld zu verdienen sollte sich umgehend davon abhalten lassen.
Umgang mit unseriösen Angeboten
Die Menge an Kontaktanfragen hat sich erhöht, ohne dass etwas gegen diese Praktiken unternommen wurde. Selbst nach rechtlichen Verurteilungen bleibt die Flut von Anfragen nahezu dauerhaft. Wichtig ist nun – Reservoir an guter Vorsicht an den Tag zu legen. Bei dubiosen Anfragen sollte man nicht reagieren – besser die Kommunikation sofort einstellen, blockieren und den Absender melden. Dies kann in einem Schritt erfolgen. Die Frage bleibt ob dies tatsächlich hilfreich ist da Betrüger oft schnell einen neuen Account erstellen.
Verantwortung von Telegram
Die Rolle von Telegram in dieser Angelegenheit steht zur Diskussion. Der Eigentümer Pawel Durow zeigt wenig Kooperation mit den Behörden. Laut eigenen Aussagen folgen sie nicht den Vorschriften weshalb sie keine Anfragen beantworten wollen. Ist dies jedoch die korrekte Herangehensweise? Fake-Bewertungen beschränken sich nicht allein auf Telegram – auch andere soziale Plattformen sind betroffen. Facebook und Instagram reagieren schneller auf Beschwerden allerdings die Kriminellen sind immer schnell wieder aktiv.
Herausforderungen für Buchungsportale
Es bleibt unklar, ebenso wie Buchungsportale gegen solche Machenschaften vorgehen können. Während technische Schutzmaßnahmen vorhanden sind, finden Betrüger Wege diese zu umgehen. Der dauerhafte Kampf gegen Fake-Bewertungen ist ein schwieriger. Eine manuelle Überprüfung von Bewertungen ist aufgrund der enormen Menge nicht möglich und würde die Buchungsportale finanziell belasten.
Skepsis ist Trumpf
Schließlich bleibt zu sagen. Dass Skepsis an erster Stelle steht. Online-Rezensionen sollten sehr kritisch betrachtet werden. Empfehlen sich Verwandte oder der Freundeskreis kann man immerhin besser beraten werden. Glaube niemandem der nicht in direktem Kontakt steht, es könnte großen Schaden anrichten.
Hatte jemand diese Erfahrungen? Wie ist er oder sie darauf eingegangen? Diskussionen hierzu sind weiterhin willkommen und wichtig für die Aufklärung.
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