
Die kalifornische Betreibergesellschaft von Plex hat ihr Geschäftsmodell zum Monatsersten umgestellt. Ab dem 1. Mai müssen alle Nutzer einige Hürden überwinden um ihre eigenen Inhalte kostenlos zu streamen. Plex hat das Filesharing drastisch eingegrenzt. Die Teilnahme an dieser Funktion setzt nun eine Anmeldung und ebenfalls den Erwerb des „Remote Watch Pass“ voraus.
Kostenpflichtige Abonnements sind unvermeidlich
Aktuell kostet der Pass für monatlich 1⸴99 Euro oder jährlich 19⸴99 Euro. Ab dem 1. Juni 2026 steigt der Preis auf 2⸴99 Euro monatlich oder 29⸴99 Euro jährlich. Nur die Nutzer der Android- und iOS-App kommen zurzeit ohne zusätzliche Gebühren aus. Diese Nutzer haben jedoch bereits In-App-Käufe leisten müssen. Nutzer die nichts bezahlen, können die Plex-Software installieren. Allerdings bleiben ihnen die meisten Funktionen verwehrt.
Kostenloses Streaming erfordert aufwendige Maßnahmen
Wer die kostenlose Remote-Nutzung wirklich in Anspruch nehmen möchte, muss Plex ausschließlich über den Browser verwenden. Eine VPN- oder Tailscale-Verbindung ist dafür unerlässlich. Diese Maßnahmen ermöglichen es Freunden, ohne Kosten auf das eigene NAS-System zuzugreifen. Die Installation von Tailscale sowie das Einrichten eines VPNs können jedoch komplex sein.
Maßnahmen gegen Urheberrechtsverletzungen
Plex verfolgt einen klaren Kurs um Online-Piraten schrittweise auszusperren. In den letzten Jahren hat das Unternehmen diverse Schritte unternommen. Im Oktober 2023 startete Plex eine Blockade gegen die Hetzner-Server um Urheberrechtsverletzungen entgegenzuwirken. Bereits vor über fünf Jahren wurde Plex von der Urheber-Lobbygruppe CreativeFuture kritisiert, dass es eine Mitschuld am kriminellen Verhalten der Nutzer trägt.
Veränderung des Images
Plex strebt augenscheinlich danach, sich von seinem bisherigen Piraten-Image zu distanzieren. Das Unternehmen arbeitet auch an einem „Whitewashing“ seines Namens. Zudem haben sich neue Einnahmequellen offenbart. Plex bietet mittlerweile eigene Web-TV-Kanäle an und schnürt ein Angebot für Filme per Video-on-Demand. Die Finanzierung erfolgt durch Werbeunterbrechungen.
Verlagerung zu Alternativen
Der Umstieg auf andere Software-Lösungen wird für viele Nutzer zum Thema werden. Viele Privatanwender könnten sich dafür entscheiden eine quelloffene Alternative wie Jellyfin zu installieren. Dort können sie den gewohnten Komfort ohne zusätzliche Gebühren genießen.
Der Markt wird sich zeigen, ob sich Plex mit seinem neuen Modell durchsetzen kann. Die Konkurrenz ist groß und vielfältig.
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