Unauffällige Deals mit schweren Folgen
Für viele Menschen erscheint der Zugang zu günstigen Fernsehinhalten als harmloser Deal. Doch was hinter illegalen IPTV-Diensten steckt ist oft verstörend. In einem aktuellen Fall einer niederländischen IPTV-Firma zeigt sich die dunkle Seite solcher Angebote. Der Anbieter täuschte seine Kunden als hilfsbereiter IT-Dienstleister und installationierte zusätzlich Spionagesoftware. Zudem erpresste er Geld und bedrohte seine Kunden. Die schweren Konsequenzen dieser Machenschaften blieben für viele Betroffene nicht aus. Der Fall landete schließlich bei Gericht.
IPTV-Angebote erweisen sich als verhängnisvoll
Die niederländische Antipiracy-Organisation BREIN stellte klar, dass illegale IPTV-Abonnements auf den ersten Blick als leichtes Vergehen erscheinen. Die Hintergründe – geschädigte Content-Ersteller bleiben oft anonym – werden nicht häufig hinterfragt. Das moralische Unrecht gerät rasch in Vergessenheit. Die Realität ist jedoch – dass derartige Dienste nicht nur gesetzeswidrig sind. Oftmals bewegen sich ihre Anbieter in dubiosen Kreisen. Erfahrungsberichte von Verbrauchern – darunter ebenfalls schutzbedürftige ältere Menschen – beleuchten die Problematik.
Aberkennung von Vertrauen und Rechte
Ein Ein-Mann-IT-Unternehmen prahlte mit Unterstützung bei Computerproblemen und bot zudem illegale IPTV-Zugänge an. Unverzüglich entpuppte sich der vermeintliche Alleskönner als Albtraum für viele Nutzende. Vertrauen wurde schamlos ausgebeutet. Drohungen – Spionagesoftware und Gewalt prägten das Bild. Der Wunsch nach Hilfe wandelte sich in ein Gefängnis voller Überwachung und Erpressung.
Von IT-Helfer zu Erpresser
Die anfängliche Hilfsbereitschaft des Anbieters verwandelte sich schnell in einen Albtraum. Kundenkonten wurden ausgespäht und wichtige Daten entwendet. Ungefragte „Serviceverträge“ führten dazu, dass der Anbieter monatliche Gebühren forderte. Wer kündigen wollte – sah sich mit massiven Widerständen konfrontiert. Vertragsauflösungen wurden verweigert. Drohungen mit Datenlöschung wurden laut. Um sich aus diesen ungewollten Verträgen zu befreien mussten Betroffene hohe Ablösesummen zahlen.
Rechtswidrige Übertragungen und Einschüchterungen
Der Anbieter geht noch weiter. Er übertrug Verträge eigenmächtig auf seinen eigenen Namen. Die Kunden trugen weiterhin die Kosten. In einigen Fällen schaltete er Inkassofirmen ein um die Zahlungen einzutreiben. Die Betroffenen sahen sich einem enormen psychischen Druck ausgesetzt. Wer sich wehrte – wurde eingeschüchtert.
BRIEIN greift ein
Die Ausmaße des Problems führten dazu. Dass Verbrauchermedien und Zeitungen über die Machenschaften Bericht erstatteten. Die BREIN-Stiftung nahm sich des Falls an und sammelte Beweise, die welche illegalen IPTV-Angebote belegten. Am Monatsanfang fand eine Gerichtsverhandlung am Bezirksgericht in Amsterdam statt. Ein Geschädigter konfrontierte den IPTV-Anbieter. Mindestens ein Dutzend weitere Betroffene waren als Zuschauer anwesend.
Gerichtshandlung und Eskalation
Die BREIN-Stiftung unterstützte die Klage und argumentierte öffentlich über die Rechtswidrigkeit des IPTV-Angebots- ein Punkt der während der Verhandlung von Bedeutung war. Der Angeklagte bestritt seine Beteiligung. Dabei lagen eindeutige Beweise vor. In der Diskussion versuchte der Angeklagte gar die grundlegende Illegalität der IPTV-Dienste zu bezweifeln.
Gewalt vor dem Gerichtssaal
Nach der Anhörung eskalierte die Situation zwischen dem Angeklagten und mehreren Betroffenen – und zwar nicht nur verbal. Vor dem Gerichtssaal kam es zu einer handfesten Schlägerei. Das Urteil in diesem skandalösen Fall wird Ende April erwartet.
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