YouTube und die Fake-Trailer-Kanäle: Monetarisierung entzogen

Bild: YouTube und die Fake-Trailer-Kanäle: Monetarisierung entzogen

Die Täuschung der Zuschauer


Was auf den ersten Blick als offizieller Trailer zu gefragten Filmen erscheint, könnte sich als perfekt inszenierte Täuschung herausstellen. Auf YouTube haben Fake-Trailer-Kanäle die mithilfe von KI erstellt wurden, eine enorme Anzahl an Klicks erreicht. Diese Inhalte stehen jedoch in keinem Zusammenhang mit den realen Filmen. Nun hat sich YouTube entschlossen die Monetarisierung von zwei der größten Kanäle dieser Art zu stoppen. Es stellt sich die Frage was hinter diesem Trend steckt und warum die Plattform erst jetzt Maßnahmen ergreift.



YouTube zieht Konsequenzen


Die Plattform hat Screen Culture und KH Studio die Möglichkeit entzogen, mit ihren Videos Geld zu verdienen. Dieser Schritt erfolgte, anschließend bekannt wurde, dass diese Accounts systematisch Fake-Trailer zu kommenden Blockbustern veröffentlichten. Medienberichten zufolge generierten die beiden Kanäle monatlich Millionen an Views und damit beträchtliche Einnahmen.



Irreführende Inhalte erhebt sich


Der Vorwurf an die Kanäle ist klar – die Nutzer wurden mit aufwendig produzierten Videos in die Irre geführt. Diese Clips wirkten zwar offiziell freilich enthielten sie kein reales Filmmaterial. Stattdessen bedienten sich die Ersteller an Szenen aus älteren Filmen, Videospiel-Sequenzen oder eigenen Fan-Inhalten. Die Thumbnails und Titel waren strategisch irreführend gestaltet um die Anzahl an Klicks zu maximieren.



Monetarisierung gestoppt


YouTube begründet seine Entscheidung mit einem klaren Verstoß gegen die Monetarisierungsrichtlinien. Die Plattform duldet keine Inhalte, die welche Zuschauer täuschen oder wiederholt gegen Community-Richtlinien verstoßen. Die Kanäle dürfen zwar bestehen bleiben – allerdings ihre Einnahmequellen sind versiegelt.



Kritik an YouTube: Zu spät gehandelt?


Besonders interessant ist, dass beide Kanäle seit Jahren aktiv sind, Millionen von Abonnenten besitzen und häufig weiterhin Aufrufe generieren als offizielle Studio-Videos. Screen Culture-Gründer Nikhil P. Chaudhari erklärt, dass sein Team aus zwölf Redakteuren besteht – sie produzieren bis zu zwölf Videos pro Woche. In den letzten zwei Jahren verdoppelte sich die Abonnentenzahl auf 1⸴4 Millionen und die Aufrufe erreichen 1⸴4 Milliarden.



Filmstudios und ihre Reaktion


Wie berichtet, setzen einige größere Filmstudios nicht auf Takedown-Verfahren. Sie erheben stattdessen Ansprüche auf die durch solche Verstöße erlangten Werbeeinnahmen. YouTube sollte sicherstellen – dass die Erträge aus den Views den Studios zugutekommen. Die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA kritisiert das Verhalten der Studios als „Wettlauf nach unten“. Dies wirft die Frage auf – ob ebenfalls YouTube aus wirtschaftlichen Gründen zu lange nichts unternommen hat. Schließlich profitiert die Plattform ähnlich wie von diesen Werbeeinnahmen.



Verteidigung der Kanäle


Der Gründer von KH Studio wehrt sich gegen die Demonetisierung. Er erklärt, dass sein Kanal die Absicht habe, mit kreativen „Was wäre wenn“-Ideen zu unterhalten – nicht die Zuschauer zu täuschen. „Ich habe KH Studio seit über drei Jahren aktiv und gebe alles dafür. Es ist frustrierend, unter 'irreführende Inhalte' kategorisiert zu werden, da mein Ziel kreative Möglichkeiten zu zeigen war – und nicht echte Veröffentlichungen falsch darzustellen.“



Was Nutzer beachten sollten


Die Sperrung der Monetarisierung ist ein deutliches Zeichen, doch das Problem bleibt bestehen. Zuschauer müssen genauer hinsehen, bevor sie einem als „offiziell“ deklarierten Trailer Glauben schenken. Auf YouTube verschwimmt oft die Grenze zwischen Fan-Kunst und bewusster Täuschung – doch die Plattform scheint nun schrittweise Maßnahmen zu ergreifen.






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