Die Ethereum-Community hat sich spät am Montag, dem 04. Februar – zusammengefunden. Mehr als die Hälfte der Validatoren stimmte für eine Erhöhung des Ethereum-Gas-Limits. Welche Relevanz hat dies? Was bedeutet es für das Ethereum-Netzwerk? Diese Fragen stellt sich nun jeder.
Was versteht man unter dem Ethereum-Gas-Limit?
Zunächst ist es wichtig die technischen Grundlagen zu beleuchten. Dies hilft die Bedeutung der Limit-Erhöhung erfassen zu können. Die Blöcke der Ethereum-Blockchain sind bestimmten Gas-Limits unterworfen. Gas dient als Maßeinheit für den Rechenaufwand. Dies wird benötigt um Transaktionen oder Smart-Contract-Funktionen auf Ethereum auszuführen. Jede durchgeführte Operation hat ihre spezifischen Gas-Kosten die von den Nutzern beglichen werden müssen.
Das Gas-Limit definiert die Gesamtmenge an Gas die in einem Block verwendet werden kann. Vor der Änderung lag das Limit bei 30 Millionen. Übersteigt die Summe der Transaktionen in einem Block dieses Limit, müssen einige Transaktionen entweder in den nächsten Block verschoben oder um die Einschreibung konkurrieren – höhere Gas-Preise sind dann gefragt. Die aktuellen Gas-Gebühren können Nutzer leicht im Internet nachvollziehen.
Welche Verbesserungen bringt die Erhöhung mit sich?
In dieser Woche stimmte die Mehrheit der Validatoren für eine Erhöhung auf beinahe 32 Millionen Gas pro Block. Mehr Transaktionen können dadurch im Ethereum-Netzwerk bearbeitet werden. Dies ist ein positiver Schritt. Die Netzwerkkapazität verbessert sich. Dadurch werden anspruchsvolle dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) entwickelt und implementiert, ohne nennenswerte Ausfallzeiten.
Ein erweitertes Gas-Limit reduziert zudem die Netzwerküberlastung zu Stoßzeiten. Die Kosten für die Nutzung fallen weiter und Nutzer müssen nicht häufiger auf alternative Netzwerke wie Solana oder Layer-2-Skalierungslösungen ausweichen. Schneller und günstiger – solche Bedingungen könnten die Nachfrage nach ETH ankurbeln. Somit könnte der Wert der zweitgrößten Kryptowährung in einem positiven Licht erstrahlen. ETH-Investoren erleben gegenwärtig eine herausfordernde Zeit, da die Kryptowährung im Jahresvergleich hinter Bitcoin (BTC) und anderen bedeutenden Währungen zurückbleibt.
Welche Risiken birgt ein erhöhtes Gas-Limit?
Ebenfalls gibt es jedoch Schattenseiten. Kritiker äußern Sorgen. Eine rasche Erhöhung des Gas-Limits könne die Dezentralisierung und Sicherheit von Ethereum gefährden. Größere Blockgrößen bringen steigende Rechenanforderungen für Validatoren mit sich. Kleinere Betreiber könnten in der Wettbewerbsfähigkeit ins Hintertreffen geraten. Infolgedessen könnte dies zu einer Konzentration finanzstärkerer Validatoren führen.
Das könnte die Dezentralität verringern. Angriffe auf das Netzwerk würden einfacher – wenn die Infrastruktur geschwächt wird. Ein erhöhtes Gas-Limit kann ebenfalls das Risiko von Denial-of-Service (DoS)-Attacken anheben. Solche Angriffe könnten ausgeführt werden – indem das Netzwerk mit komplexen Transaktionen überlastet wird. Die Leistung könnte darunter leiden.
Darüber hinaus könnte die Erhöhung des Gas-Limits den aktuellen Fokus von Ethereums Skalierungsstrategie untergraben. Derzeit liegt der Akzent auf Layer-2-Lösungen, ebenso wie Rollups. Eine Priorisierung der Erhöhung des Gas-Limits auf Layer-1 könnte die Entwicklung und Akzeptanz wirkungsvoller Skalierlösungen behindern.
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Disclaimer: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Der Handel mit Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Der Autor könnte in eine oder mehrere der im Artikel erwähnten Kryptowährungen investiert sein.
Kommentare
Diese Bedenken zeigen auf, ebenso wie wichtig ein umsichtiges Vorgehen bei der Anpassung des Gas-Limits ist. Die langfristige Sicherheit und Dezentralität des Ethereum-Netzwerks sollte oberste Priorität haben.