Im Dezember des letzten Jahres zogen mehrere Strafverfolgungsbehörden beim Crimenetwork die Stecker. Die zuständige Person für die Technik — und damit für den Schutz vor Entlarvungen bei crime.to — wurde verhaftet. Ein neues Crimenetwork ist nun im Gespräch. Glaubt man den Stimmen darüber was sich dahinter verbirgt gibt es einige spannende Antworten.
Die Wiedergeburt des Crimenetworks
Ein Moderator namens Alexander beantwortete eine Reihe von Fragen im Namen des gesamten Teams. Er stellte klar – dass beim Nachfolger des Betrugsforums bis auf den Techniker ebendies die gleichen Personen anwesend sind. Auf die Frage nach den Verbindungen zu crime.to erklärte er: „Es ist genauso viel Team, da nur der ‚Techmin‘ weggefallen ist.“ Diese Aussage kann jedoch nicht unabhängig verifiziert werden.
Interessanterweise führt die Domain von crime.to nun zu einem gesicherten Pastebin-Dokument. Dieses Dokument fordert die Nutzer auf, ihre Accounts auf c-network.to über CNW-Moderatoren oder bekannte User zu bestätigen.
Einblick in die Ursachen des Aufdeckungs-Busts
Laut Alexander liegen die Gründe für die Zerschlagung des gut abgesicherten crime.to in „Überheblichkeit und Geldfluss“. Hierbei handelt es sich um Einschätzungen – die sich im kriminellen Umfeld immer wieder zeigen. Junge Menschen betätigen sich häufig im Cybercrime sie überschätzen sich oft aufgrund mangelnder Erfahrung. Aussagen von Martin Frost — einem ehemaligen Tech-Administrator des Darknet-Marktplatzes Wall Street Market — unterstützen diese Annahme.
Paranoia als Überlebensstrategie
Wer im Cybercrime-Sektor Geschäfte machen möchte, sollte eine gewisse Paranoia ausarbeiten. Es ist entscheidend eine plausible Identität zu schaffen um während zukünftiger Chats glaubwürdig zu erscheinen. Andernfalls droht die Gefahr – dass man enttarnt wird. Auch der Admin des Fraud-Forums crime.now machte einen folgenschweren Fehler — er veröffentlichte versehentlich persönliche Daten und musste daraufhin das Forum schließen.
Weiterführende Überlegungen zur Zukunft des CNW
Das Team wurde gefragt, warum man den CNW-Nachfolger überhaupt ins Leben gerufen hat. Auf die Frage, ob es nicht bereits genügend ähnliche Fraud-Foren gibt, antworteten die Verantwortlichen mit Nachdruck: „Ähnliche vielleicht jedoch keine wie das Crimenetwork. Wir haben den Sicario Bust überlebt und zahlen weiterhin Treuhand-Gelder aus.“ Es wird klar, dass am Betrug interessierte Menschen bereit sind, große Risiken einzugehen.
Die vielen Gesichter der Cyberkriminalität
Jüngste Ereignisse zeigen, dass große Foren wie cracked.io und nulled.io ähnlich wie ins Visier der Behörden geraten sind. Ein Sprecher des neuen Crimenetworks zeigte sich unbeeindruckt von den Verhaftungen. „Es war nur eine Frage der Zeit“, so sein Kommentar. Dies verdeutlicht – ebenso wie dynamisch und risikobehaftet das Geschäft mit Betrugsangeboten ist.
Ausblick auf die Entwicklung der betrügerischen Aktivitäten
Die Zukunft der deutschsprachigen Fraud-Szene bleibt ungewiss. Ob es zu einer Dominanz weniger großer Foren kommt oder die Zersplitterung anhält, bleibt abzuwarten. Die meisten Foren verschwinden nach kurzer Zeit. Das neue CNW will aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und plant, das Angebot stetig zu optimieren.
Es wird klar, dass die aktuelle Lage im Cybercrime durch mangelhafte Prävention und Fachkräfte gekennzeichnet ist. Werden die Behörden ihrer Verantwortung gerecht umso schneller könnte das nächste Aufeinandertreffen mit Cyberkriminellen bevorstehen.
Kommentare
: Ein Rennen ohne Ende
Beobachtungen zeigen, dass die Behörden gegen Cyberkriminalität stark gefordert sind. Trotzdem bleibt der Optimismus; dass das neue Crimenetwork keine dauerhafte Existenz haben wird. Schließlich ist die digitale Welt ständig im Wandel und die Herausforderungen wachsen. Ein stetiger Fluxus an kriminellen Möglichkeiten bietet immer wieder Raum für neue Akteure.