
Der Gründer von Telegram hat sich kürzlich in Frankreich gegen Vorwürfe gewehrt. Er steht im Mittelpunkt einer Anhörung. Man wirft ihm vor – seine Plattform diene illegalen Zwecken. Pavel Durov der CEO von Telegram verteidigte sich in einer zehnstündigen Sitzung vor zwei Richtern. Er betonte – dass die Plattform nie zur Förderung von Verbrechen gedacht war. Vielmehr sieht Durov Telegram als Werkzeug für sichere und private Kommunikation - so seine Aussage.
Vorwurf und Realität
Telegram hat in bestimmten Kreisen den Ruf, ein Zufluchtsort für illegale Aktivitäten zu sein. Die französischen Behörden werfen Durov vor – zu wenig gegen die Verbreitung von illegalen Inhalten zu tun. Cyberkriminalität Drogenhandel und Terrorismus stehen dabei besonders im Fokus. Durov steht vor Gericht und muss sich diesen Vorwürfen stellen. Wiederholt haben die Behörden ihn aufgefordert enger zusammenzuarbeiten. Doch Durov bleibt dabei – dass sein Messenger kein Werkzeug für illegale Moves ist.
Zusammenarbeit mit den Behörden
Die Nutzer haben die Bemühungen von Telegram bereits zu spüren bekommen. Ein aktuelles Beispiel ist die Unterstützung bei der Aufdeckung eines großen IPTV-Piraterierings in Spanien. Die Überwachung von Telegram-Kanälen half der spanischen Polizei, den Entwickler des beliebten Kodi-Plugins Cristal Azul zu identifizieren und zu verhaften. Dieses Plugin gewährte Nutzern illegalen Zugang zu unzähligen Pay-TV–Angeboten. So zeigt sich: Telegram nimmt seine Rolle ernst.
Maßnahmen gegen Rechtsverletzungen
Die Bemühungen von Pavel Durov zur Bekämpfung illegalen Inhalts sind nicht unumstritten. Kürzlich sperrte Telegram mehrere Kanäle die mit Schattenbibliotheken wie Z-Library und Anna's Archive in Verbindung standen. Diese Plattformen boten illegal kopierte E-Books und wissenschaftliche Artikel an. Behörden hatten die Seiten schon länger im Blick. Die Sperrung ist ein Zeichen · dass Telegram ernsthaft auf den Druck reagiert und bereit ist · gesetzwidrige Inhalte von seiner Plattform zu entfernen.
Verstärkung der Kooperation
Die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden hat Telegram in den letzten Jahren intensiviert - das zeigen die Taten. Seit 2018 gibt das Unternehmen IP-Adressen und Telefonnummern unter bestimmten Umständen preis. Etwa bei Verdacht auf Terrorismus. Kürzlich kündigte Durov an – die Zusammenarbeit weiter zu optimieren. Das Ziel: den Missbrauch der Plattform für kriminelle Zwecke effektiver einzudämmen. Zufällig geschah dies nach seiner Verhaftung in der Umgebung von Paris.
Durovs aktuelle Situation: Hausarrest
Pavel Durov darf Frankreich derzeit nicht verlassen. Er steht unter Hausarrest und hat eine Reihe von gerichtlichen Auflagen zu befolgen. Regelmäßige Meldungen bei den Behörden sind erforderlich. Öffentliche Äußerungen zu laufenden Ermittlungen sind ihm verboten - das könnte man als Maulkorb interpretieren. Doch das Vorgehen ist in derartigen Fällen nicht untypisch. Zudem ist ihm der direkte Kontakt zu bestimmten Telegram-Mitarbeitern untersagt. Diese Regelung soll sicherstellen – dass keine Beweise vernichtet werden und die Ermittlungen ungestört fortfahren können.
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