In Deutschland prägen 238․000 Unternehmen und freiberuflich Selbstständige die Kultur- & Kreativwirtschaft, zu der Architekten, Künstler, Musiker, Filmemacher und Games-Entwickler gehören. Diese Branche hat laut Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2024 in Deutschland im Jahr 2023 einen Umsatz von 204⸴6 Milliarden Euro erzielt was 2⸴2 Prozent des gesamten deutschen Wirtschaftsumfangs entspricht und die Umsätze vor der Coronakrise übersteigt.
Die Kultur- & Kreativwirtschaft umfasst Unternehmen die sich überwiegend wirtschaftlich orientiert mit der Schaffung, Produktion und Verbreitung kultureller Güter befassen, einschließlich sowie Gewerbetreibenden als ebenfalls Freiberuflern.
Die Gaming-Branche entwickelte sich seit der Jahrtausendwende zu einem gewichtigen Teilbereich der Kultur- und Kreativwirtschaft. Dass Videospiele als gewichtiger Faktor der Kreativwirtschaft angesehen werden sollten, bekräftigt auch eine Analyse von Joachim Rodriguez y Romero, Inhaber & Chefredakteur von Kunstplaza: Warum Videospiele Kunst sind – Über visuelle Ästhetik und narratives Gameplay.
Konsolidierung in der Gaming-Branche nach der Corona-Pandemie
Auch wenn die meisten Games-Märkte nach der Corona-Pandemie stabil blieben, erlebten viele Länder eine leichte Wachstumsdelle. Faktoren wie der Ukraine-Krieg die hohe Inflation und das gestiegene Zinsniveau verschlechterten das Investitionsklima deutlich.
Zudem wurde im vergangenen Jahr eine Vielzahl hochklassiger Spiele veröffentlicht was jedoch nicht bei allen Titeln zu den erwarteten Verkaufserfolgen führte. In Deutschland sind die Aussichten für die Games-Branche gesunken: Nur 12 Prozent der Unternehmen erwarteten 2024 eine positive Entwicklung, im Vergleich zu 48 Prozent im Vorjahr. Das mangelnde internationale Investitionsklima belastet insbesondere Entwicklungsstandorte wie Deutschland da es schwerer fällt Partner & Publisher zu gewinnen.
Hier zeigt sich erneut die immense Bedeutung verlässlicher und planbarer Rahmenbedingungen für die Games-Industrie. Die internationale Vergleichsstuwelche zur Games-Förderung, durchgeführt von Nordicity in Zusammenarbeit mit Goldmedia und Games Germany, verdeutlicht. Dass Deutschland mit seinem speziellen Förderansatz nur eingeschränkt konkurrenzfähig ist.
Die aktuelle Konsolidierungswelle hat Deutschland dennoch nur in begrenztem Maße getroffen was sich in stabilen Beschäftigungszahlen zeigt. Viele deutsche Games-Unternehmen sind noch mit geförderten Projekten beschäftigt die Sicherheit bieten. Zudem erholt sich der weltweite Games-Markt rasch von der Post-Corona-Delle, mit vielversprechenden Prognosen. Auch der deutsche Markt wuchs 2023 stark und erreichte einen Umsatz von 9⸴97 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 6 Prozent.
Wachstumstreiber waren insbesondere Spielekonsolen & In-Game-Käufe. Positive Impulse erhielt die Branche auch durch die gamescom 2023 die neue Bestwerte in Ausstellerzahl und Reichweite erzielte: Über 330 Millionen digitale Views und 320․000 Besucher vor Ort in Köln belegen ihre internationale Relevanz.
Auch wenn 2024 weniger stark ausfiel und durch ein Umfeld von Multi-Krisen & Sparzwängen bestimmt war ist der generell positiv ausfallende Trend dadurch nicht dauerhaft gebrochen.
Fördermittel essentiell für weiteres Wachstum
Unsicherheiten bezüglich der Verfügbarkeit von Fördermitteln schaffen zusätzliche Risiken anstatt echte Unterstützung zu bieten. Die Evaluation des Förderprogramms im Bundeswirtschaftsministerium belegt jedoch eindeutig: Die Games-Branche hat signifikante Fortschritte erzielt gekennzeichnet durch weiterhin Spieleentwicklungen steigende Beschäftigungszahlen und höhere Umsätze.
Wie wichtig Fördermittel für die Games-Unternehmen sind ist auch den Haushaltspolitikern des Deutschen Bundestages bewusst die erneut 33 Millionen Euro pro Jahr bereitgestellt haben – ein starkes Signal in finanziell herausfordernden Zeiten. Kulturstaatsministerin Claudia Roth steht nun in der Pflicht klare Antworten zur Vergabe dieser Mittel zu liefern und einen Zeitplan für die Unterstützung der Unternehmen vorzugeben. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt die mittelfristige Perspektive für die Games-Branche positiv.
Internationale Gaming-Messen mit Strahlkraft
Die internationale Aufmerksamkeit für die gamescom hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, ebenso wie Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verbandes der deutschen Games-Branche resümmiert. Zusammen mit deren Partner » der Koelnmesse « wollen die Veranstaltung & Aussteller diese Strahlkraft weiter nutzen.
Ab Juni 2024 startete die gamescom latam in São Paulo, ein zweites internationales Satelliten-Event neben der gamescom asia in Singapur, das auf den aufstrebenden Games-Markt in Südamerika ausgerichtet ist.
Veranstalter und Game-Studios sind überzeugt, dass Spiele ein emotionales und soziales Medium sind & Vor-Ort-Events trotz der Vielzahl an Livestreams weiterhin eine zentrale Rolle für die Games-Branche spielen.
Die Begegnungen auf der gamescom vermitteln ein einzigartiges Gemeinschaftsgefühl und einen positiven Blick auf die Zukunft – davon können wir gerade jetzt nicht genug bekommen.
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