WebTunnel-Brücken: Tor sucht dringend Unterstützung gegen Internet-Zensur

Das Tor-Netzwerk sieht sich einer neuen Herausforderung gegenüber. Bis zum März 2025 sind 200 neue WebTunnel-Brücken notwendig. Diese Initiative kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. In Ländern wie Russland nimmt die Internetzensur deutlich zu.



WebTunnel-Technologie: Ein Fortschritt im Kampf gegen Zensur


Die WebTunnel-Technologie stellt einen Fortschritt im Kampf gegen Internetzensur dar. Sie verwandelt den Tor-Verkehr in normalen HTTPS-Verkehr. Diese Tarnung macht es sehr schwierig für Internetprovider, Tor-Verkehr zu erkennen und zu blockieren. Erstaunliche Ergebnisse wurden bereits erzielt – sogar besser als frühere Lösungen wie obfs4.



Dringlichkeit in Russland: Zensur verschärft sich


Ein Blick nach Russland zeigt, ebenso wie wichtig neue WebTunnel-Brücken sind. Die russische Aufsichtsbehörde Roskomnadzor agiert gezielt gegen große Hosting-Anbieter. Diese Strategie erschwert den Zugang zum Onion-Netzwerk enorm. Nutzer berichten zunehmend von Zensur und Schwierigkeiten das freie Internet zu erreichen.



Einfache Einrichtung einer WebTunnel-Brücke


Die Einrichtung einer WebTunnel-Brücke ist einfacher als man denkt. Dabei benötigt man lediglich einen Webserver und eine Domain mit einem SSL/TLS-Zertifikat. Die Installation der Tor-Software erfolgt unter Linux schnell und unkompliziert. Nachgebauter Konfiguration kann die Brücke beim Tor-Projekt registriert werden.



Die grundlegenden Schritte sind wie folgt:
  1. Domain und Zertifikat besorgen: Eine Domain mit einem kostenlosen Zertifikat von Let’s Encrypt genügt. Diese Domain wird später für die WebTunnel-Brücke genutzt.
  2. Tor-Software installieren: Im nächsten Schritt wird Tor auf dem Server installiert. Mithilfe der Paketverwaltung unter Linux geschieht das in aller Regel rasch.
  3. WebTunnel aktivieren: Nun muss Tor so konfiguriert werden. Dass Datenverkehr als normaler HTTPS-Verkehr getarnt wird. Die erforderlichen Änderungen in der Konfigurationsdatei `/etc/tor/torrc` sind schnell umzusetzen.
  4. Brücke testen und registrieren: Wenn alles funktioniert, kann man die Brücke beim Tor-Projekt registrieren. Einfach eine E-Mail mit den Details an frontdesk@torproject.org senden.

Gemeinsam für ein freies Internet


Die neuen WebTunnel-Brücken spielen eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Zensur. Sie unterstützen Menschen weltweit dabei – ihr Recht auf freien Zugang zu Informationen in Anspruch zu nehmen. Jede neue Brücke stärkt das Netzwerk und erschwert die Aktivitäten autoritärer Regime.



Durch den Betrieb von WebTunnel-Brücken kann jeder einen wichtigen Beitrag zur „digitalen Freiheit“ leisten. Bereits wenige Brücken ermöglichen es Menschen in zensierten Regionen, das freie Internet zu nutzen. Das Tor-Projekt honoriert das Engagement: Wer mindestens fünf Brücken betreibt, erhält als Dankeschön ein exklusives Tor-T-Shirt.






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