Im Laufe der 1990er Jahre hatte Sega mit dem Mega Drive und Nintendo mit dem Super Nintendo ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Während Nintendo in Japan die Oberhand behielt war das Mega Drive in Europa und den USA stark. Sega versuchte; die Konsole länger am Leben zu halten. Das geschah mit dem Sega CD und dem 32X die zusätzliche Power & Farbvielfalt versprachen. Doch Sega Japan drängte auf einen Nachfolger: den Saturn.
Der Aufstieg der 32-Bit-Ära
Die Zeit um den Saturn war aufregend. Einige Tage nach seiner Veröffentlichung brachte Sony die PlayStation auf den Markt. Die beiden 32-Bit-Konsolen veränderten das Gaming grundlegend — von 2D zu 3D und von Cartridges zu CD-ROMs. In Europa war es zunächst schwierig die neuesten Informationen zu erhalten. Zum Austausch waren Mailboxen, FidoNet, Usenet und Compuserve gängig.
Beeindruckende Spiele des Saturn
Zahlreiche Spiele von Sega selbst prägten die Konsole und basierten auf erfolgreichen Arcade-Versionen. Die bekanntesten Titel umfassen:
- Virtua Fighter: Ein innovativer 3D-Prügler mit Polyg-On-Modellen.
- Saturn Bomberman: Ein Multiplayer-Klassiker für bis zu zehn Spieler.
- Nights into Dreams: Farbiges Jump'n'Run, leicht mit „Sonic“ vergleichbar.
- Tomb Raider: Lara Crofts Abenteuer starteten auf dem Saturn.
- Daytona USA und Sega Rally Championship: Erfolgreiche Arcade-Rennspiele.
- Sonic Jam: Eine Sammlung von Sonic-Spielen, eingebettet in eine 3D-Lobby.
- Panzer Dragoon und Radiant Silvergun: Genial gestaltete Shooter.
- Shining the Holy Ark: Ein Rollenspiel, das die Shining-Reihe fortführte.
Ein vielversprechendes Debüt
Anfänglich brachte Sega in Japan nur fünf Spiele auf den Markt. Trotz dieser Limitierung verkauft sich der Saturn bis Ende 1994 rasant. 500.000 Konsolen in Japan & Sony mit 300.000. Während der E3 1995 kündigte Sega an die Konsole für 399 Dollar sofort zu verkaufen. Ein strategischer Fehler. Die Spieleauswahl war unzureichend und die Händler waren nicht vorbereitet.
Ein Meisterwerk des Marketings führte nun dazu. Dass Sony das Ruder übernahm. Mit nur einem Wort „299“ distanzierte sich Sony von Sega. Der Preis war um 100 Dollar günstiger.
Misserfolge und Rückschläge
Obwohl der Saturn in Japan als beliebte Heimkonsole etabliert war, verkaufte er sich international schlecht. Die PlayStation verkaufte sich weiterhin als zehnmal so oft während das Nintendo 64 ebenfalls dreimal besser abschloss. Der hohe Preis war nicht das einzige Problem. Die verwirrende Produktpolitik rund um Mega Drive Sega CD und 32X trugen ähnlich wie zur Verwirrung bei.
Obwohl der Saturn technisch leistungsfähig war, machte der Einsatz von zwei RISC-Chips die Entwicklung schwierig. Entwickler hatten Schwierigkeiten die Leistung auszuschöpfen. Dies führte dazu, dass der Saturn als 2D-Konsole wahrgenommen wurde. Im Gegensatz dazu hatte die PlayStation das modernere Image.
Sony konnte sich Unterstützung von vielen Entwicklern sichern, darunter auch bekannte Namen wie Namco & Square die mit „Final Fantasy VII“ einen großen Erfolg feierten.
Die Ära nach dem Saturn
Als Nintendo 1996 sein Nintendo 64 herausbrachte, zog Sega die Notbremse. Die Konzentration verschob sich auf einen Nachfolger » die Dreamcast « die 1998 auf den Markt kam. Viele Projekte die ursprünglich für den Saturn gedacht waren, erschienen erst für die Dreamcast. Diese Situation führte dazu, dass kein signifikantes Sonic-Spiel für den Saturn entwickelt wurde.
Obwohl der Saturn sich letztlich besser verkaufte als die Dreamcast, bleibt er als die am wenigsten bekannte Konsole von Sega in Erinnerung. Dennoch hat die Konsole eine treue Fangemeinde die Projekte wie SHIRO! betreut. Diese Community bietet eine Website, einen Podcast und ein Print-Magazin an.
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