Die Spieleplattform Steam hat kürzlich eine neue Funktion integriert. Käufer werden nun explizit darüber informiert. Gekaufte Spiele dürfen ausschließlich nach den Bedingungen des Anbieters genutzt werden. Dies bedeutet – dass der Erwerb eines Spiels nicht den Besitz im herkömmlichen Sinne bedeutet.
Verbraucherschutzgesetz als Auslöser
Laut Berichten von Engadget reagiert Valve damit offenbar auf das kalifornische Verbraucherschutzgesetz AB 2426. Dieses Gesetz fordert, dass Online-Shops Käufer klar über bestehende Einschränkungen informieren müssen. Ähnlich wie bei E-Books erwirbt man dadurch lediglich das Recht zum Spielen. Dabei gelten die Bedingungen von Valve. Auch in deutschen Warenkörben wird dieser Hinweis mittlerweile angezeigt.
Kritische Stimmen zur Spielerechtslage
Der Blogger Lars „Ghandy“ Sobiraj zitiert den bekannten Autor Cory Doctorow. Doctorow stellt provokante Fragen zur Eigentümerschaft und Piraterie. Der Gedanke, dass man beim Kauf nichts wirklich besitzt bleibt im Gedächtnis. Für viele Gamer ist die Vorstellung altmodisch Software in physischer Form zu erwerben. Früher war der Kauf von Spiele-CDs in Geschäften die Norm. Geld gegen Ware – das war einfach und fair.
Veränderungen im Zeitalter des Internets
Mit dem Aufkommen des Internets änderten sich die Spielvertriebswege grundlegend. Steam ist heute der dominierende Anbieter. Neu ist lediglich die Kennzeichnung. Die Tatsache, dass Spieler als Lizenznehmer auftreten ist längst bekannt. Für die heutige Jugend scheint dieser Zustand normal zu sein.
Preisgestaltung und Wertverlust
Ein wichtiges Thema bleibt zudem die Preisgestaltung. Oft kosten digitale Versionen dieselben Preise wie physische Produkte, trotzdem weniger Funktionen. Beispielsweise kostete Silent Hill 2 beim Erscheinen 69⸴99 Euro. Eine faire Preisstruktur könnte separate Kaufoptionen bieten. Eine Vollversion mit uneingeschränkten Rechten und eine Lizenzversion zu einem günstigeren Preis könnten eine Lösung sein. Allerdings gibt es bislang nur die Lizenz.
Zwischenbilanz – Rechte versus Rechteklauer
Die Spieleindustrie wird oft als aggressiv bezeichnet. Sie nennt Käufer die Raubkopien verwenden, „Rechteklauer“. Dabei handelt es sich um eine irreführende Bezeichnung. Wenn Käufer nur einen Teil des Produkts erwerben stellt sich die Frage nach dem fairen Handel. Man könnte die Industrie als „Rechtediebe“ bezeichnen, da sie Konsumenten zum vollen Preis eine unvollständige Nutzung ihrer Produkte bieten. Dies bemängeln immer weiterhin Spieler öffentlich.
Ein unhaltbarer Zustand?
Valve scheint auf rechtliche Veränderungen reagieren müssen. Konsumenten sind zunehmend unzufrieden. Die Schließung von Spieleservern sorgt für weiteren Zorn. Zudem führen Maßnahmen wie DRM zu Einschränkungen, die welche Spielerfahrung mindern. Diese praktischen Herausforderungen passen nicht zu den hohen Standards der Industrie.
Ausblick auf mögliche Preismodelle
In der Zukunft könnte man sich vorstellen, dass neue Preismodelle entstehen. Etwa ein Preismodell – das pro gespielter Stunde berechnet wird. Dies würde unweigerlich zu höheren Kosten für die Spieler führen. Die Kapitalisierung der Nutzung könnte das nächste große Ziel der Branche sein – ebenfalls wenn es nicht offiziell diskutiert wird.
Kommentare
Die Veränderungen bei Steam stellen die Rechte der Spieler in Frage. Die Diskussion um Eigentum und Besitz wird relevanter. Ein Umdenken ist notwendig; um Konsumenten nicht gänzlich zu entfremden. Die Spieleindustrie steht vor der Herausforderung ein faires und transparentes Modell zu ausarbeiten. Der Ausblick auf die Zukunft bleibt dadurch spannend.