
Einführung in die Bedrohung
Aktuell verkleidet sich der PipeMagic-Trojaner als vermeintliche Anwendung von ChatGPT. Cyberkriminelle wollen den anhaltenden Hype um Künstliche Intelligenz für ihre eigenen Zwecke ausnutzen. Dies geschieht durch das Anbieten einer „kostenlosen“ Version die jedoch eine ernsthafte Gefahr in sich birgt.
Gefahren durch Malware
Die Bedrohung zeigt sich in Form einer Backdoor. Diese kann sensible Daten extrahieren und bietet vollen Fernzugriff auf befallene Geräte. Zudem fungiert die Malware als Gateway – sodass weitere schädliche Software nachgeladen werden kann. Dies ermöglicht Angriffe im Unternehmensnetzwerk.
Ursprung der PipeMagic-Backdoor
Kaspersky entdeckte die PipeMagic-Backdoor erstmals im Jahr 2022. Ursprünglich betraf die Malware Unternehmen in Saudi-Arabien und Asien. Sie wurde ebenfalls als Teil von Ransomware-Angriffen verwendet. Die neueste Version maskiert sich als gefälschte ChatGPT-Anwendung. Diese wurde in Rust programmiert und wirkt auf den ersten Blick legitim.
Die gefälschte Anwendung im Detail
Wenn die Fake-ChatGPT-Anwendung gestartet wird, zeigt sie einen leeren Bildschirm an. Dadurch bleibt die schädliche Payload verborgen. 105․615 Byte an verschlüsselten Daten werden in dieser Anwendung versteckt. Benutzer bemerken wahrscheinlich nicht – dass sie gefährdet sind.
Funktionsweise der Malware
Nach dem Start sucht die Malware nach wichtigen Windows-API-Funktionen. Sie durchkämmt dazu den Speicher mithilfe eines Names-Hashing-Algorithmus. Danach wird Speicher zugewiesen – die Backdoor wird geladen und die Malware wird aktiviert. Diese versteckte Funktionsweise könnte verheerende Folgen haben.
Nachladen von Malware über Microsoft Azure
Eines der besonderen Merkmale von PipeMagic ist die Generierung eines 16-Byte-Zufallsarrays. Damit erstellt es eine named Pipe im Format `\\pipe\1`. Ein Prozess wird kontinuierlich erzeugt – der diese Pipe liest und stoppt. Diese Pipe dient dem Empfang von verschlüsselten Payloads.
Anpassungsfähigkeit der Angreifer
Cyberkriminelle passen ihre Strategien ständig an. Sergey Lozhkin, Principal Security Researcher bei Kaspersky, äußert sich besorgt über die Entwicklungen: „Angesichts der Fähigkeiten des PipeMagic-Trojaners erwarten wir weiterhin Angriffe die diese Backdoor ausnutzen.“ Die Bedrohung sitzt in den Schatten – die Cyberkriminalität entwickelt sich rasant.
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