Die Ankündigung von Pavel Durov dem CEO von Telegram sorgte für Aufregung. Am Montag erklärte er – dass die Plattform enger mit der Justiz kooperieren werde. Die Reaktionen darauf ließen nicht auf sich warten. Fußball-Piraten der Ligue 1, sichtlich besorgt über mögliche Strafen, sagten ihrer Telegram-Nutzung schnell Lebewohl.
Änderungen in der Moderation
Die Situation spitzte sich nach Durovs Verhaftung im August am Flughafen Le Bourget zu. Telegram war gezwungen – seine Haltung zu überdenken. Seit Jahren ignorierte die Plattform die Zusammenarbeit mit den Behörden. Dies änderte sich. Durov kündigte an, dass Inhalte, insbesondere illegale Übertragungen von Fußballspielen, künftig überwacht werden.
Eine klare Botschaft kam von Durov über seinen Telegram-Kanal. Er spezifizierte, dass IP-Adressen und Telefonnummern von Regelbrechern den Behörden gemeldet werden dürfen. Die Reaktion der illegalen Streaming-Anbieter war eindeutig.
Streaming-Anbieter zieht es woanders hin
Laut LeakID, einem Unternehmen, das sich auf die Bekämpfung von Piraterie spezialisiert hat, haben „mindestens drei große Anbieter illegaler Streams“ ihre Aktivitäten eingestellt. Die Angst vor den Konsequenzen sorgt für Druck. Diese Anbieter hatten wöchentlich Zehntausende Zuschauer auf ihren Kanälen. Die Moderation auf Telegram hat sich klar verschärft.
Wenn Rechteinhaber illegale Inhalte melden, werden die betroffenen Kanäle nun innerhalb kürzester Zeit geschlossen. Der Zeitrahmen wurde von 24 bis 48 Stunden auf nur noch 10 bis 20 Minuten verkürzt. Hervé Lemaire der General Manager von LeakID sprach über die signifikanten Veränderungen. „Die Schließungen geschehen nun viel schneller was zuvor nicht der Fall war“, so Lemaire. Er plane – die Entwicklung über einige Wochen zu beobachten.
Erste Erfolge jedoch die Krise bleibt
Die Rechtsdirektorin von beIN Sports Sarah von Arifat bemerkte einen Rückgang der Raubkopien auf Telegram. Es bleibt jedoch abzuwarten – ob sich die Situation langfristig verbessert. Auch Xavier Spender Generalsekretär der APPS bestätigte die Hinweise auf die verstärkte Moderation. Er sah darin einen Schritt in die richtige Richtung.
Jedoch ist die Bekämpfung von Piraterie eine langwierige Aufgabe. Außerdem wies Spender darauf hin, dass die Piraterie nicht nur den Sport betrifft. „Die Täter sind oft wirkliche Mafia-Gruppen“, betonte er. Die großen Gewinne aus der Content-Piraterie, egal ob bei Sportübertragungen oder Filmen, machen das Problem nicht einfacher.
Der Kampf gegen die Piraterie bleibt eine ständige Herausforderung. Die Entwicklungen auf Telegram können als Beispiel für andere Plattformen dienen. Der War gegen die Raubkopierer ist jedoch noch lange nicht gewonnen.
Kommentare
: Der Kampf gegen die Piraterie geht weiter
Die ersten Maßnahmen von Telegram stoßen auf gemischte Reaktionen. Die Fußball-Liga LFP bezeichnet die Schritte als wenig ausreichend. Dennoch scheint Telegram einen ersten Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Ein anonymer Streaming-Pirat gab zu, dass er durch die neuen Regularien vorerst aufgeben werde. „Einen weiteren Versuch zu starten wäre selbstmörderisch“, resümierte er.