Ermittlungen im August
Seit Anfang August werden deutschlandweit Hausdurchsuchungen bei Betreibern von Mystnodes durchgeführt. Die Polizei erhebt schwerwiegende Vorwürfe. Es wird die Verbreitung von kinderpornografischem Material behauptet. Der Betreiber bestätigte den Vorfall in einer ersten Stellungnahme auf Reddit. Man kooperiert mit den deutschen Ermittlungsbehörden und stellt erforderliche Verbindungsprotokolle zur Verfügung.
B2B-Nutzer und die Verbreitung von CP
Betroffene haben beunruhigende Informationen zugänglich gemacht. Demnach seien nicht private Nutzer für die Verbreitung des CP-Materials verantwortlich, allerdings kommerzielle B2B-Nutzer. Die BlockDev AG · der Betreiber des Mysterium Networks aus der Schweiz · loggt an. Es stellt sich die Frage nach einer sorgfältigen Überprüfung dieser Partner. In den FAQ heißt es: „Diese Unternehmen müssen unsere Dienste in Übereinstimmung mit ihren lokalen Gesetzen nutzen. Es ist äußerst nicht häufig, dass etwas Illegales passiert. Unsere Partner tragen die Verantwortung.“
Zahlreiche Hausdurchsuchungen
Allerdings gerät die Behauptung der Seltenheit ins Wanken. Im Internet sind viele Berichte zu finden – die auf eine Vielzahl von Durchsuchungen seit August hinweisen. Allein in Deutschland gibt es etwa 2․000 Nodebetreiber. Aktuell sind mehrere Hundert Personen von den Razzien betroffen. Betroffene machen sich in der deutschen Telegram-Gruppe Kryptostars.io Luft. Auf YouTube sind zahlreiche Videos über die Vorfälle aufgetaucht.
Verdächtige Beschreibungen und CyberTipline-Berichte
Berichten zufolge verschleierten die Täter die verbreiteten Inhalte. Dazu wurden Fotos verfremdet. Ein Mystnode-Betreiber berichtet von einem B2B-Kunden der die Beschreibung „DM für Linkpreise“ angegeben habe. Bei der Durchsuchung konfrontierte die Polizei ihn mit CyberTipline-Berichten. In einem Clearweb-Forum fanden sich Screenshots von Porno-Ordnern die seine IP-Adresse zeigten. Einige dieser Ordner enthielten minderjähriges Material. Während der Durchsuchung beschlagnahmte die Polizei Geräte des Betreibers und der Firma.
Funktionalität der Mysterium-Knoten
Mystnodes können auf verschiedenen Geräten ebenso wie Raspberry Pis oder Computern betrieben werden. Über ein verteiltes Netzwerk teilen Teilnehmer problemlos Internetressourcen. Die Betreiber eines Mystnodes erhalten als Vergütung den MYST-Token. Dieser kann in andere Kryptowährungen umgetauscht werden.
Datenschutz und IP-Adressen
Wer für den Zugang bezahlt, erhält einen VPN-Dienst und eine sichere Kommunikationsverbindung. Die Open-Source-Software ist für verschiedene Betriebssysteme verfügbar. Die BlockDev AG plant – mit ihren Mystnodes traditionelle Serverrollen zu ersetzen. Bei illegalem Verhalten eines Nutzers erscheint nicht dessen, sondern die IP-Adresse des Mystnode-Betreibers. Die Polizei kann über Verbindungsprotokolle ganz leicht herausfinden, welcher Computer an der illegalen Verbreitung von Material beteiligt war.
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