Mozilla Firefox führt eine Neuerung ein. Diese Funktion die als „Privacy-preserving attribution“ (PPA) bekannt ist, kann das Surfverhalten der Nutzer überwachen. Trotz des datenschutzorientierten Rufs des Browsers kommt es zu Kontroversen. NOYB · eine Organisation für digitale Rechte mit Sitz in Wien · hat daraufhin bereits eine Beschwerde eingereicht.
Einführung der PPA-Funktion
Mit der Version 128 von Mozilla Firefox wurde die PPA-Funktion automatisch für alle Benutzer aktiviert. Die Reaktionen darauf waren gemischt. Insbesondere NOYB äußert Bedenken und hat bei der österreichischen Datenschutzbehörde (DSB) Klage eingereicht. Diese Organisation betont – dass Mozilla mit dieser Funktion das Benutzerverhalten ohne Zustimmung verfolgt.
Kritik von NOYB
NOYB warf Mozilla vor die PPA-Funktion aktiviere Tracking auf eine Weise die Nutzerbenachrichtigungen unterminiere. Die Organisation ist der Ansicht, dass die Nutzer die Möglichkeit haben sollten über ihre Datenverwendung selbst zu entscheiden. Felix Mikolasch Datenschutzanwalt bei NOYB bemerkt: Es ist bedenklich wenn Organisationen wie Mozilla glauben. Dass Nutzer nicht in der Lage sind – informierte Entscheidungen zu treffen.
Verbindung zu Google
Ein interessantes Detail ist, dass die PPA-Funktion parallelen zum Privacy Sandbox-Projekt von Google hat. Auch wenn Google diese Initiative mittlerweile aufgegeben hat, scheint Mozilla in eine ähnliche Richtung zu gehen. Die Zielsetzung war Cookies durch eingebettete APIs zu ersetzen um das Benutzerverhalten zu analysieren. Allerdings befürchtet NOYB, dass die PPA-Funktion gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt.
Stellungnahme von Mozilla
Auf die Vorwürfe reagiert Mozilla und sagt, dass die PPA-Funktion den Datenschutz ohne den Zugriff auf personenbezogene Daten verbessert. Das Unternehmen betont – dass nur aggregierte Daten für Werbung verwendet werden. Die Hoffnung von Mozilla ist es eine weniger invasive Alternative zum herkömmlichen Tracking anzubieten. Dabei soll eine Messung der Anzeigenleistung ohne die Erfassung individueller Daten möglich sein.
Deaktivierung der Funktion
Für Nutzer besteht die Möglichkeit die PPA-Funktion zu deaktivieren. Dabei müssen sie die Einstellungen im Firefox-Browser anpassen. Mozilla gibt an, dass die Funktion zwar standardmäßig aktiviert ist jedoch leicht abgestellt werden kann. Dies geschieht über das Menü zu den Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen.
Kommentare
Die Einführung der PPA-Funktion hat sowie Bedenken bezüglich des Datenschutzes aufgeworfen als ebenfalls Diskussionen über die Grenzen von Online-Tracking angestoßen. Mozilla ist sich der Kommunikationsprobleme bewusst und strebt an, künftig transparenter zu handeln. Die Debatte um Datenschutz im digitalen Raum bleibt damit spannend und bedeutsam.